Klimawandel, Laufzeitverlängerung, neue AKW & Atomkraft - Propaganda
Der zeitliche Abstand zu den Atomunfällen in Tschernobyl und Fukushima ist so groß, dass die alten Seilschaften der Atomlobby mit dem gezielt vorgeschobenen Klimaschutz-Argument wieder in die Offensive gehen. Mit Klimaschutzargumenten versuchen die Atomkonzerne und ihre Tarnorganisationen (Nuklearia...) und "tech for future" Werbung für Atomkraft zu machen.
Die Netzwerke der Atom- und Kohlelobbyisten
Die Netzwerke der Industrie-Lobbyisten (Atlas Network, Cato Institute...) sind weltweit gespannt und eine zentrale Rolle spielen die Gelder der amerikanischen Koch Brüder und anderer Öl- und Kohle-Milliardäre, die schon jahrzehntelang die globalen Klimawandelleugner finanzieren. In den deutschen Netzwerken der Energiewendegegner, Klimawandelleugner,
Windradgegner, Atom- & Kohlelobbyisten gibt es unterschiedliche Rollen und Aufgaben. Viele dieser Gruppen und Personen (nicht alle) stehen auch für einen rechtspopulistischen aggressiven Neoliberalismus, für Steuersenkungen für Milliardäre und Konzerne. Ein lokaler Windradgegner ist zumeist kein Klimawandelleugner. Die aufgeführten Netzwerke und die Strippenzieher an deren Spitze sind allerdings "eng verbunden" und liefern die vorgeschobenen Argumente für die Aktiven vor Ort.
Das schöne und wichtige Wort "Freiheit" ist die Losung fast aller dieser Gruppen
Die
Klimawandelleugner von EIKE - dem sogenannten "Europäischen Institut für Klima und Energie" haben den Slogan: "Nicht das Klima ist bedroht, sondern unsere Freiheit".
Häufig steht das schöne Wort nur noch für die totale und uneingeschränkte Freiheit der Konzerne, Menschen auszubeuten und auszunutzen und die Umwelt zu zerstören. Noch vor drei Jahrhunderten wäre dieser Freiheitsbegriff die Freiheit der Sklavenhalter gewesen, denen kein Mensch, kein Umweltverband und kein Staat in ihr Geschäftsmodell hätte hineinregieren dürfen. Dies ist auch einer der Gründe, warum viele dieser Gruppen Fridays for Future und Greta Thunberg mit so viel Hass verfolgen.
- Lobby-Parteien:
Die AfD, der rechte Flügel von CDU und CSU, insbesondere die so genannte Werteunion und große, marktradikale Teile der FDP.
- Gruppen, Verbände, Tarnorganisationen:
EIKE, Achse des Guten, Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), Wildtierstiftung, die Scheinbürgerinitiativen in der Nuclear Pride Coalition,Nuklearia, manche Dachorganisationen der Windenergiegegner. Dazu kommen industriegelenkte Bürgerinitiativen Pro Diesel, sogenannte Ökooptimisten und Initiativen für Transhumanismus Kohlekraftwerke & neue AKW.
- Personen:
Fritz Vahrenholt, Michael Miersch, Dirk Maxeiner, Roland Tichy, Henryk M. Broder...
- Medien / Netzwerke / Blogs:
Novo, Achse des Guten, Ruhrbarone...
- Politiker:
Jair Bolsonaro, Donald Trump ...
Die Verantwortlichen für Klimawandel und Atomkatastrophen setzen auf AKW als alte, neue "Wunderwaffe" im verloren gehenden Krieg gegen Mensch und Natur.
Es ist beeindruckend zu sehen, wie zwischenzeitlich sogar Klimawandelleugner das Klimaschutzargument nutzen, um für Atomkraft zu werben.
Doch Atomkraft ist hochriskant, extrem teuer und der Atommüll muss eine Million Jahre sicher gelagert werden. Bei der Nutzung der Atomenergie (vom Uranabbau bis zum Abriss) wird mehr Kohlendioxid freigesetzt als beim Betrieb eines Windrades sagt eine Studie des Deutschen Bundestages.
Bürgerinitiativen gegen Windenergie sind häufig Vertreter der Klimawandelleugnern und der Kohle & Atom-Lobby. Atomstrom aus neuen AKW ist extrem teuer. Das neue englische AKW Hinkley Point wird 23,2 Milliarden Euro kosten und extrem teuer Strom produzieren. Ab 2025 wird der Atomstrom für rund 12 Eurocent pro Kilowattstunde (kWh) ins Stromnetz verkauft. Hinzu kommt ein Aufschlag für die Inflation. Solar- und Windstrom sind im Vergleich deutlich günstiger. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) kostet heute in Deutschland Strom aus neuen Windanlagen etwa 6,1 Eurocent pro kWh und aus neuen großen Solarkraftwerken im Durchschnitt 5,2 Eurocent. In sonnenreichen Ländern sind die Kosten für Solarstrom noch günstiger und liegen unter vier Eurocent. Mit einem Bruchteil des Geldes für neue AKW lässt sich umweltfreundlich Strom aus Wind und Sonne erzeugen und das Klima schützen. Aus diesem Grund werden die zukunftsfähigen Energien und insbesondere die Windenergie von der Atom- und Kohlelobby und
ihren Tarnorganisationen und "Bürger"initiativen auch massiv behindert.
Warum sollen wir auf eine gefährliche, teure Hochrisikotechnologie wie den Thorium Reaktor setzen, wenn wir kostengünstige, umweltfreundliche Alternativen haben?
Um tatsächlich in großem Umfang teuren Atomstrom zu erzeugen, müssten weltweit extrem viele AKW in immer mehr Ländern gebaut werden. Doch jeder neue Staat, der mit Hilfe der Atomkraft in den Besitz von Atomwaffen kommt, erhöht die Gefahr zukünftiger Atomkriege und ist eine Katastrophe für die Menschheit und alles Leben auf diesem Planeten.
Der menschengemachte Klimawandel muss umweltfreundlich und nachhaltig angegangen werden. Lösungsansätze sind regenerativen Energien, Energiesparen und eine Änderung unseres nicht nachhaltigen Lebensstils. "Gut leben statt viel haben" ist die Zukunftsdevise. Es gilt, eine tatsächlich nachhaltige Entwicklung einzuleiten und Wege für ein gutes Leben aufzuzeigen. Die größten Einschränkungen auf diesem Weg sind die ökonomisch-politischen Widerstände alter Eliten und die Tatsache, dass dieser Weg Vernunft und ein massives Umdenken voraussetzt. Der Versuch, die Probleme des Klimawandels mit Atomkraft zu lösen, ist ein gefährlicher, rückwärtsgewandter Irrweg.
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PROBLEME BEIM AKW BEZNAU
Mängelliste
Das AKW Beznau im Vergleich mit den Sicherheitsanforderungen entsprechend dem Stand von Wissenschaft und Technik auf Basis einer Untersuchung von Dipl.-Ing. Dieter Majer 2014, ergänzt und aktualisiert im März 2016.
Quelle
GRUNDSATZ
Wie jede technische Anlage sind auch AKW von Verschleiß und Alterung von Materialien und Anlagen betroffen. Die Alterungsprozesse werden durch die Neutronenstrahlung, die vom Reaktor ausgeht, noch verstärkt. Dies führt dazu, dass insbesondere der Reaktordruckbehälter versprödet und somit an Festigkeit verliert. Je älter das AKW wird, umso häufiger treten Schäden aufgrund von Alterung auf.
Besonders problematisch ist die Alterung für Bauteile, die nicht ersetzt werden können. Theoretisch können zwar sämtliche Bauteile eines AKW ersetzt werden, praktisch und wirtschaftlich ist dies jedoch nicht denkbar. Das Containment oder der Reaktordruckbehälter gelten als nicht auswechselbar.
EINWIRKUNGEN VON AUSSEN
Erdbeben
Der Nachweis, dass die Anlage den aktuellen Erkenntnissen bei der Erdbebengefährdung genügt, ist seit 22 Jahren ausstehend. Im Gegenteil: Beim letzten Nachweis 2012 zeigte sich, dass bei einem schweren Erdbeben 78-mal mehr radioaktive Strahlung austreten würde, als erlaubt.
Externe Überflutung
Die Hochwasserauslegung ist nicht nach heutigem Stand von Wissenschaft und Technik nachgewiesen. Diverse wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Überflutungsrisiken in der Schweiz bisher weit unterschätzt wurden. Eine Studie zum Thema ist seit 2013 hängig.
Flugzeugabsturz
Aufgrund der geringen Stärke von Primärcontainment und Reaktorgebäude besteht kein ausreichender Schutz gegen große Zivilflugzeuge (z.B. B747, A380).
Unzureichende Sicherheit des Brennelementlagerbeckens
Die Systeme zur Brennelementlagerbeckenkühlung sind gegen keinerlei Erdbeben- und Überflutungsgefahr und oder andere Einwirkungen von außen wie Flugzeugabstürze oder terroristische Anschläge geschützt. Bei Ausfall der betrieblichen Beckenkühlung stehen keine Sicherheitssysteme zur Beckenkühlung zur Verfügung.
ALTERSERSCHEINUNGEN UND HERSTELLUNGSMÄNGEL
Korrosionserscheinungen am Containment
In der Vergangenheit wurden zum Teil erhebliche Korrosionen an wichtigen Teilen des Containments festgestellt. Eine typische Alterserscheinung, die nur zum Teil durch Überwachungsmaßnahmen rechtzeitig festgestellt werden können. Im Anforderungsfall könnten solche Korrosionen Ursache für das Versagen des Containments sein. Die Rückhaltefunktion von radioaktiven Stoffen und der Verlust von Kühlwasser wären die Folge.
Anomalien im Reaktordruckbehälter
Im Sommer 2012 sind in den belgischen Kernkraftwerken Doel-3 und Tihange-2 zahlreiche Einschlüsse im Grundmaterial der geschmiedeten Reaktordruckbehälter (RDB) festgestellt worden. Der daraufhin untersuchte RDB von Beznau I zeigte ebenfalls gegen 1000 nicht-metallische Einschlüsse, die bei der Herstellung entstanden sein sollen. Untersuchungen des Öko-Instituts zeigten, dass diese die Materialeigenschaften negativ beeinträchtigen könnten. In jedem Fall sind die Einschlüsse ungewollt und deren Auswirkungen auf die Langzeitbeständigkeit des Materials unter radioaktiver Bestrahlung können höchstens näherungsweise abgeschätzt werden.
VERALTETES KONZEPT UND FEHLENDE REDUNDANZEN
30-Minuten-Konzept
Nicht für alle zu unterstellenden Auslegungsstörfälle kann das 30-Minuten-Konzept nachgewiesen werden. Das 30-Minuten-Konzept verlangt nach neuestem Stand von Wissenschaft und Technik, dass die Aktivierung von Sicherheitseinrichtungen automatisch so ausgeführt wird, dass Handmaßnahmen durch die Operateure frühestens bzw. erst 30 Minuten nach Eintritt eines Auslegungsstörfalles erforderlich werden, um eine Kernschmelze zu vermeiden.
Notstromversorgung
Die Zuverlässigkeit der Notstromdiesel erfüllt nicht die kompletten die Anforderungen an Sicherheitssysteme gemäß Stand von Wissenschaft und Technik. So sind die vier Stränge der Notstromversorgung nicht konsequent getrennt (entmascht) und baulich bzw. räumlich getrennt, um eine gegenseitige negative Beeinträchtigung zu vermeiden.
Sicherheitsleittechnik
Die mehrfach ausgeführten Leitungen und Kabel sind bautechnisch nicht gemäß Stand von Wissenschaft und Technik getrennt in verschiedenen Brandabschnitten untergebracht.
Not- und Nachkühlstränge
Im AKW Beznau ist die räumliche Trennung der Redundanzen der Not- und Nachkühlstränge nicht konsequent durchgeführt. So ist z.B. das sogenannte Nebenkühlwassersystem als Teil der Not- und Nachkühlstränge nicht durchgehend räumlich getrennt.
Stromversorgung
Bei Berücksichtigung des Hydrowerkes Beznau sind nur zwei Netzanbindungen vorhanden. Nach dem Stand von Wissenschaft und Technik wären mindestens drei unabhängige Netzanbindungen an das öffentliche Stromnetz notwendig.
Anzahl der Loops
Das AKW Beznau hat nur zwei Hauptkühlmittelschleifen (Loops). Nach Stand von Wissenschaft und Technik benötigt ein moderner Druckwasserreaktor deren vier. Dies hat negative Auswirkungen auf die Konzeption der Sicherheitssysteme (z. B. auf die Einspeisung der Notkühlstränge).
Anzahl der Druckspeicher
Das AKW Beznau besitzt pro Block nur zwei Druckspeicher anstatt den nach dem Stand von Wissenschaft und Technik für moderne Druckwasserreaktoren geforderten acht. Dadurch ist die Zuverlässigkeit der Notkühlung mit den Druckspeichern in der Anfangsphase eines Störfalles geringer. Das Gesamtvolumen an Kühlwasser ist entsprechend niedrig. Da für den Kühlbetrieb im späteren Verlauf eines Störfalles die Wasservorräte auch in den Druckspeichern von entscheidender Bedeutung sein können, ist das geringere Wasservolumen negativ zu bewerten. Im Falle eines Kühlmittelverluststörfalles mit einem Leck nach außerhalb des Containments wirkt sich dieser Mangel besonders gravierend aus.
Anzahl der Flutbehälter
Das AKW Beznau besitzt pro Block jeweils nur einen Borwasser-Vorratstank (BOTA) mit relativ geringem Wasservolumen. Im Anforderungsfall ist dieser Vorratstank (Flutbehälter) relativ schnell leer. Für die Notkühlung steht dann entsprechend weniger Wasser aus dem Sumpf zur Verfügung. Die Gefahr einer Kernschmelze ist dadurch erheblich grösser. Im Falle eines Kühlmittelverluststörfalles mit einem Leck nach außerhalb des Containments wirkt sich dieser Mangel besonders gravierend aus. Hinzu kommt, dass der BOTA pro Block nur einmal vorhanden ist, so dass ein zu unterstellender Einzelfehler diese Gefahr noch verstärkt. Nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik wären für die Druckwasserreaktoren vier Doppelflutbehälter mit entsprechendem Wasservolumen erforderlich.