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Laufzeitverlängerung für das AKW Leibstadt bis 2045?

12.08.2008
An die Medien:

Das grenznahe schweizer AKW Leibstadt soll bis zum Jahr 2045 an den Platin-Tropf
Die Lebensdauer des Kernkraftwerks Leibstadt soll nach Medienberichten mit einer "präventiven Massnahme" bis mindestens 2045 verlängert werden. Damit wollen die „Verantwortlichen“ die Gefahr der Spannungsrisskorrosion verhindern. Die Aktion sei mit einer «Schutzimpfung» vergleichbar. Pro Stunde sollen zwei Kilogramm Wasserstoff sowie einmal im Jahr rund 730 Gramm des Edelmetalls Platin ins Reaktorwasser beigegeben werden.

Nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer ist dies eine unverantwortliche Gefahrzeitverlängerung, gerade auch bei diesem besonders gefährlichen Reaktortyp.
Es geht nicht um eine "Schutzimpfung". Das alte AKW hängt am "Tropf".

Der Siedewasserreaktor in Leibstadt ist ein Atomreaktor, der dem Druckwasserreaktor in vielem ähnelt. Nur wenige, ältere, besonders störanfällige Atomkraftwerke sind Siedewasserreaktoren. Ein Siedewasserreaktor ist ein wassergekühlter und wassermoderierter Atomreaktor und gehört wie der Druckwasserreaktor zu den Leichtwasserreaktoren.

Im Gegensatz zum Druckwasserreaktor gibt es aber nur einen einzigen Wasser – Dampfkreislauf, was eine besondere Schwachstelle dieses veralteten Reaktortyps ausmacht.
Der „Verzicht“ auf einen zweiten Wasserkreislauf im Siedewasserreaktor führt dazu, dass radioaktiv kontaminiertes Wasser auch ins Maschinenhaus und an die Turbinen kommt. So werden Rohrleitungen und Teile der Turbinen durch den permanenten Kontakt mit diesen radioaktiven Stoffen im Laufe der Zeit an der Oberfläche kontaminiert. Aus diesem Grund sollte auch das Maschinenhaus wegen radioaktiver Belastung möglichst wenig betreten werden. Technische Probleme an mechanischen Teilen (Turbinen u.ä.) führen dazu, dass Reparaturen wesentlich aufwändiger sind. Den einzigen Wasserkreislauf durch das sicherheitstechnisch sehr schlecht gegen Anschläge geschützte Maschinenhaus zu führen, stellt auch ein besonderes Sicherheitsrisiko dar.

Ein Hauptproblem aber ist die die Gefahr der Spannungsrisskorrosion. Auf Kosten der Sicherheit der Menschen am Oberrhein wird hier nach Ansicht des BUND ein nicht verantwortbares Experiment gestartet.
Gemäss dem schweizer Bundesamt für Zivilschutz würde ein Unfall im Ausmass von Tschernobyl in der Schweiz über 4000 Milliarden Franken kosten.
Das Problem: Diese Summe kann Mensch sich nicht vorstellen...
AKW Leibstadt strahlt: Eine BUND Information zu den Gefahren ...


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