Alsace Nature & BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein / Einige Infos
18.04.2017
Alsace Nature & BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein / Einige Infos
Alsace Nature wird 50, der BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein gratuliert
16.10.2015
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde bei Alsace Nature,
es ist uns eine große Freude der elsässischen Natur- und Umweltorganisation Alsace Nature zu Ihrem 50-jährigen Jubiläum zu gratulieren.
Der BUND am Südlichen Oberrhein und Alsace Nature sind Schwesterorganisationen. Unsere gemeinsamen Wurzeln liegen in den Auseinandersetzungen um die großen Bedrohungen für Mensch, Natur und Umwelt am Oberrhein.
Im Jahr 1965 wurde Alsace Nature (damals AFRPN) in Straßburg gegründet.
1970 begann der Widerstand gegen Fessenheim, 1974 haben Franzosen und Deutsche erfolgreich den Bauplatz für ein Bleichemiewerk in Marckolsheim besetzt. Es folgte der Widerstand gegen das AKW in Wyhl (Baden) und auch in Gerstheim (Elsass) konnte ein AKW durch eine Bauplatzbesetzung verhindert werden. Wir erinnern uns auch gerne an den Erfolg in der Auseinandersetzung um den geplanten Giftmüllofen in Kehl und an die vielen kleinen, mühsam errungenen Erfolge im Naturschutz auf beiden Seiten des Rheins.
Die große Stärke von Alsace Nature liegt in der Liebe und der Kenntnis der bedrohten Heimat und Natur im Elsass und am Oberrhein. Luchs, Lachs, Eisvogel und Biber bekamen und bekommen durch das Engagement von Alsace Nature eine Stimme.
Bei grenzüberschreitenden Gefahren agieren Alsace Nature, BUND und die Natur- und Umweltbewegung am Oberrhein gemeinsam und zeigen so ein gelebtes Stück Europa.
Die meisten "großen" Auseinandersetzungen um die "klassische" Umweltzerstörung liegen hoffentlich hinter uns, denn grenzüberschreitend haben wir in Sachen Luft- und Wasserreinhaltung viel erreicht.
Dennoch gibt es noch viele Aufgaben für Alsace Nature und die Natur- und Umweltbewegung. Manche Konflikte werden an Härte sogar zunehmen. Denn Mensch und Natur kommen in der Boom- und Transitregion am Oberrhein verstärkt unter die Räder der europäischen Verkehrsströme. Entlang von Vogesen und Schwarzwald entstehen zunehmend hässliche Siedlungsbänder. Fessenheim strahlt und EDF und EnBW haben das älteste AKW Frankreichs immer noch nicht abgestellt. Egoistische Einzelinteressen bedrohen die ökologischen Aspekte des Integrierten Rheinprogramms und die Verbindung von Hochwasserschutz mit Naturschutz.
Die große Zukunftsaufgabe aller Natur- und Umweltorganisationen aber ist die Frage der echten Nachhaltigkeit. In Zeiten wirtschaftlicher Krisen werden ökologische Fragen zurückgedrängt obwohl gerade diese Krisen die Zeichen einer unökologischen, zerstörerischen Raubbauwirtschaft sind.
In diesem Jahr 2015 wird die Welt und wird Europa von einer Vielzahl schwerer Krisen erschüttert. Viele dieser bedrohlichen Krisen haben ihre Wurzeln in nicht nachhaltigem Handeln und nicht zukunftsfähiger Politik. Vor vielen Ursachen dieser Krisen hat die Umweltbewegung jahrzehntelang vergeblich gewarnt. Und wir wissen, dass atomare Katastrophen, Klimawandel und das absehbare Ende der globalen Raubbauwirtschaft uns allen noch größere Probleme bereiten können. Darum gilt auch für den BUND und Alsace Nature in Zukunft wie in der Vergangenheit: Global denken - regional handeln.
Gut leben, in einer intakten Natur und einem menschlichen, sozialen Umfeld. Mit einem geringen Rohstoff- und Energieverbrauch Lebensqualität erhalten und, wo nötig, neu schaffen. Die Umwelt- und Innenweltzerstörung zurückdrängen und nachhaltige Zukunftsmodelle aufzeigen und realisieren. Das sind die großen Zukunftsaufgaben der Natur- und Umweltbewegung nicht nur am Oberrhein.
Der BUND dankt für die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit der letzten Jahrzehnte, die wir auch in Zukunft in alter neuer Freundschaft fortsetzen wollen.
Treffen der Vorstände von BUND Regionalverband und Alsace Nature in Endingen
18.4.17
Vor kurzer Zeit gab es in Endingen ein Treffen, das zeigt, dass es neben den Sorgen um die anstehenden Wahlen in Frankreich und um Europa auch eine Vielzahl von positiven Dingen und Kooperationen am Oberrhein gibt. Dazu gehört seit der Zeit der großen Konflikte um das AKW Wyhl und das Bleiwerk in Marckolsheim 1974 auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit der trinationalen Umweltbewegung am Oberrhein, die für das Europa der Umwelt, der Nachhaltigkeit und der Menschen steht.
Erstmals im Endinger Bioweingut Linder, trafen sich wieder einmal die Vorstände von Alsace Nature und BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein zum Erfahrungsaustausch. Der BUND am Südlichen Oberrhein und Alsace Nature sind Schwesterorganisationen. Die gemeinsamen Wurzeln liegen in den vergangenen und gegenwärtigen Auseinandersetzungen um die großen Bedrohungen für Mensch, Natur und Umwelt am Oberrhein. Im Gegensatz zum „Einzelverband“ BUND ist Alsace Nature eine Dachorganisation verschiedener Umwelt- und Naturschutzorganisationen. Auf beiden Seiten des Rheins wird der Großteil der Arbeit ehrenamtlich geleistet und ein ganztägiges Treffen an einem Samstag wie jetzt in Endingen kostet immer auch ein wertvolles Stück Lebenszeit. Doch bei Speis und Trank im Bioweingut Linder kam sofort eine angenehme, nicht nur Arbeitsatmosphäre auf.
Verbindende Umwelt- und Naturschutzthemen, die besprochen werden müssen gab es viele. So ist es ein großes, altes Thema, den Rhein endlich wieder für den Lachs durchgängig zu machen, grenzüberschreitend den Druck auf die EDF zu erhöhen und an den Wasserkraftwerken Rhinau, Vogelgrün und Marckolsheim Fischtreppen zu bauen. Eine große Übereinstimmung gibt es grenzüberschreitend auch beim Wunsch beider Verbände, das alternde AKW Fessenheim endlich abzustellen. Bei der dringend notwendigen Verbindung der Themen Hochwasserschutz und Naturschutz beim Integrierten Rheinprogramm (IRP) arbeiten alle Umweltorganisationen eng zusammen. Auch das stille, massive Sterben der Insekten in Deutschland und Frankreich war an diesem Samstag ein wichtiges Thema. Der enorme Rückgang der Insekten bedroht auch die Vogelwelt. Gerade bei der Aufzucht der Jungvögel sind viele Vogelarten auf Insekten und Insektenlarven angewiesen und für Schwalben und Fledermäuse ist das Insektensterben zunehmend bedrohlich. Der Regionalverband des BUND hat wegen einer der Hauptursachen dieses Sterbens, wegen der giftigen Neonicotinoide, viele Parlamentarier angeschrieben und Alsace Nature plant jetzt ein ähnliches Vorgehen.
Weitere gemeinsame Themen waren die Rückkehr der Wölfe in die Vogesen und irgendwann auch in den Schwarzwald und die zu erwartenden negativen Auswirkungen des Klimawandels für Mensch und Natur auf beiden Rheinseiten.
Bei einer kurzen, abschließenden Exkursion in die Weinberge wurden die Kontakte intensiviert und natürlich auch über die anstehenden Wahlen in Frankreich gesprochen. Eine Marine Le Pen am „Roten Knopf“ der atomaren Force de Frappe ist nicht nur für BUND-Aktive ein Alptraum. Zu den schöneren Themen gehören da doch die geplanten gemeinsamen grenzüberschreitenden Naturschutzexkursionen.
Solche Treffen dienen ja auch immer dazu, sich auszutauschen, menschlich kennenzulernen und in der täglichen Naturschutzpraxis einen schnellen alltäglichen Austausch zu ermöglichen. Bei einem jetzt geplanten herbstlichen Treffen soll der Lachs und Lachsaufstieg am Rhein im Vordergrund stehen.
Alsace Nature wird 50, der BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein gratuliert
[artikel=IMPORT: Umzug]
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