Diese Seite ausdrucken

Erdbeben in Japan: Umweltgefahren am Oberrhein

11.03.2011
Ein Erdbeben der Stärke 8,9 hat am Freitag den 11.3.2011 den Nordosten Japans erschüttert und verheerende Schäden verursacht. Ob die Schnellabschaltung der japanischen AKW funktioniert und ob der Brand eines AKW beherrscht werden kann, werden die nächsten Stunden zeigen.
Auch der Oberrhein ist ein potentielles Erdbebengebiet. Der Oberrheingraben gehört zu den seismisch aktivsten Zonen in Frankreich und Deutschland. 1356 hat ein starkes Erdbeben die Stadt Basel zerstört. Im Gegensatz zu Japan ist das Grenzgebiet am Oberrhein allerdings technisch und organisatorisch nur schlecht auf die potentiellen Gefahren vorbereitet.

Aus Sicht des BUND ergeben sich drei umweltpolitische Forderungen:

  • 1) Gründliche Überprüfung aller Bauten und Industrieanlagen am Ober- und Hochrhein, von denen Gefahren für Menschen ausgehen können, auf Erdbebensicherheit.
    Neue Gebäude und Industrieanlagen müssen erdbebensicher gebaut werden, alte Industrieanlagen müssen nachgerüstet werden.

  • 2) Schnellstmögliche Abschaltung des nicht erdbebensicheren AKW Fessenheim. Während das technisch neuere deutsche AKW Mülheim-Kärlich wegen Erdbebengefahr nach kurzer Betriebszeit abgestellt wurde, läuft das Dauerexperiment Fessenheim in der Gefahrenzone Oberrhein weiter. Verantwortung für diese Gefährdung tragen EDF und EnBW. Das französische Gericht, das in dieser Woche die TRAS-Klage gegen Fessenheim abgelehnt hat, hat die tatsächlichen Gefahren des alternden AKW nicht berücksichtigt und nur unwesentliche Aspekte betont.

  • 3) In einem Erdbebengebiet kann kein Atommüll für eine Million Jahre sicher aufbewahrt werden. Die Pläne für ein atomares Endlager in Benken (CH) sind gefährlich und verantwortungslos.


Axel Mayer / BUND Geschäftsführer



Infos: Fessenheim & Erdbeben
hier
hier


AKW Fessenheim: Erdbeben verboten













Richtig wichtig! Ihnen gefällt diese Seite? Legen Sie doch einen Link:
<a href="http://www.bund-rvso.de/erdbeben-und-umweltgefahren.html">Erdbeben in Japan: Umweltgefahren am Oberrhein</a>

Weitersagen
Twitter Facebook

Dieser Artikel wurde 5606 mal gelesen und am 11.3.2011 zuletzt geändert.