Genmais Studie & Krisenkommunikation: Die Monsanto Kampagne
Nachtrag "der Freitag" vom 16. Oktober 2012
"....Kaum war der Artikel erschienen, meldeten sich Kritiker zu Wort. Sie erklärten die Studie für „parteiisch“, „schlecht durchgeführt“, „verfälscht“, „betrügerisch“, „minderwertig“, „unangemessen“ und „unbefriedigend“. Gentechnik-Gegner wurden als die „Klimaskeptiker der Linken“ verunglimpft, Séralini und seine Wissenschaftler wurden als „ausgekochte Aktivisten“ und „Anti-Wissenschaftler“ tituliert. Dies sind die wichtigsten inhaltlichen Vorwürfe, die Séralini entgegengehalten wurden – und die Antworten, die aus dem Umfeld des Wissenschaftlers auf dem Blog GMWatch.org veröffentlicht wurden.
Vorwurf: Für die Untersuchung wurden Sprague-Dawley-Ratten ver-wendet, die eine hohe Anfälligkeit für Krebs haben.
Dieser Zuchtstamm wurde auch von der Firma Monsanto in dem 90-Tage-Experiment verwendet, das als Grundlage für die behördliche Genehmigung ihrer Maissorte dient. Dieser Zuchtstamm von Ratten ist in der Vergangenheit in den meisten Tierfütterungsversuchen zum Einsatz gekommen, wenn es darum ging, die Sicherheit von transgenen Nahrungsmitteln zu evaluieren.
Vorwurf: Das Versuchssample der Ratten war zu klein.
Séralinis Studie basiert auf dem OECD-Protokoll Nr. 453 über toxikologische Studien. Dieses Protokoll fordert für einen Krebs-Versuch ein Minimum von 50 Tieren jeden Geschlechts pro Versuchsgruppe; für ein toxikologisches Experiment hingegen wird nur ein Minimum von 10 Tieren pro Geschlecht verlangt. Die Firma Monsanto hat in ihren Fütterungsversuchen 20 Ratten pro Geschlecht pro Versuchsgruppe verwendet, aber nur 10 Ratten ausgewertet – dieselbe Anzahl wie Séralini.
Krisenkommunikation & Genmais Studie & die Macht von Monsanto
Genmaisstudie & Krisenkommunikation: oder die Vernichtung des wissenschaftlichen Gegners Eine im September 2012 veröffentlichte Studie
von Gilles-Eric Seralini, Professor an der Universität Caen sorgt für Aufsehen. Séralinis Versuche ergaben, dass Tiere, die Genmais oder Roundup bekamen, früher starben und vermehrt Tumore entwickelten: Weibliche Tiere bekamen vor allem Brustkrebs, männliche erkrankten an Haut oder Nierenkrebs. Diese Ergebnisse seien auf den Menschen übertragbar, sagt der Forscher.
Eine solche Studie könnte nicht nur für Monsanto, sondern auch für Syngenta, BASF, Bayer, Dow und Dupont-Pioneer und das "Geschäftsmodell Gift & Gen" ein Milliardenfiasko bedeuten. Was jetzt anläuft, sind nicht die unbedingt notwendigen Überprüfungsstudien und fachwissenschaftlichen Debatten, sondern jetzt geht es der Genlobby erst einmal darum, die kritische Studie anzugreifen. Um es in der Logik von Monsanto auszudrücken: "Die Studie und ihre Herausgeber müssen wissenschaftlich vernichtet werden." Vornehmer ausgedrückt nennt man diesen Prozess Krisenkommunikation.
Als Krisenkommunikation wird die Öffentlichkeitsarbeit von Firmen, Verbänden und Behörden in Krisen-Situationen verstanden. Die Veröffentlichung von Gilles-Eric Seralini von der Universität Caen ist für Monsanto und die globale Genlobby mehr als eine Krise.
Die globale PR-Kampagne gegen die Genmaisstudie und ihren Herausgeber läuft an:
Weil Professor Gilles-Eric Séralini von der Universität Caen bereits 2007 vor Vergiftungssymptomen durch Genpflanzen warnte, wurde er schon in den ersten Presseartikeln zur Studie dem Lager der Gentechnik-Kritiker zugerechnet. Eine solche vorschnelle Zuordnung wäre journalistisch akzeptabel, wenn bei all den Jubelstudien zur Gentechnik und den darauf folgenden Medien-Beiträgen ähnlich verfahren würde.
Wenn jetzt, zu Beginn der PR-Kampagne, der Vizepräsident des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBio), Prof. Diethard Tautz, die Studie seines französischen Kollegen in allen Medien scharf kritisiert, dann wird die Frage nach seinem erkenntnisleitenden Interesse, seinen bisherigen Auftraggebern und möglichen Lobbyverbindungen nicht öffentlich hinterfragt. Der Verband VBio ist in den letzten Jahren öffentlich und offensiv für die Anwendung der Gentechnik eingetreten.
Zur Krisenkommunikation in der ersten Phase gehört üblicherweise auch der gezielte Einsatz von bezahlten Leserbriefschreibern, die Manipulation von Internetforen und Wikipedia-Manipulation. Der Lebenslauf der kritischen WissenschaftlerInnen wird ausgespäht, mit dem Ziel, mögliche Angriffsflächen zu finden.
Dann beginnen zumeist die Kampagnen der immer gleichen Propagandisten, Lobbyisten und Wirtschaftsmedien: Welt, Weltwoche, die Achse des Guten, die als Journalisten getarnten Industrielobbyisten Dirk Maxeiner und Michael Miersch schreiben Artikel, die eigentlich nichts anderes sind als Anzeigen der Genlobby in Artikelform...
Einschub: Die Pusztai-Affäre
1998 machte Dr. Árpád Pusztai Ergebnisse von Untersuchungen im Fernsehen und in der medizinischen Fachzeitschrift Lancet 1999 öffentlich. Die darauf folgende Auseinandersetzung über die Gültigkeit der Forschungsergebnisse und die gut organisierte Kampage gegen ihn wurde als Pusztai-Affäre bekannt. Die globale Genlobby begann mit erfolgreicher "Krisenkommunikation", mit Verdächtigungen, Unterstellungen, Rufmordkampagnen und dem Versuch, die Ergebnisse der Studie zu diskreditieren und den Herausgeber der Studie wissenschaftlich zu vernichten.
Als Folge dieser Kampagne wurde Pusztais Arbeitsvertrag nicht mehr verlängert und das Rowett Research Institute schloss ihn von der Mitwirkung an weiteren Untersuchungen aus. Pusztais Untersuchungen hatten Hinweise ergeben, dass der Verzehr von gentechnisch veränderten Kartoffeln Schäden am Immunsystem und verändertes Organwachstum bei Ratten hervorrufen könnte. Eine Überprüfung der Royal Society, sowie die von The Lancet zugewiesenen Prüfer gaben an, dass Pusztais Studie methodologisch unbrauchbar sei und keinen solchen Schluss zulasse.
Nach diesen gut organisierten Angriffen analysierten 23 unabhängige ForscherInnen aus insgesamt 13 Ländern, darunter etliche Universitätsprofessoren, wie Prof. Ian Pryme von der Universität Bergen, unabhängig voneinander seinen Versuch. In einem Memorandum forderten daraufhin die beteiligten Wissenschaftler öffentlich die Rehabilitierung von Pusztai. Sie bestätigten, dass die Annahme begründet sei, der Verzehr von gentechnisch veränderten Pflanzen könne auch bei Säugetieren erhebliche gesundheitliche Auswirkungen nach sich ziehen. Die Pusztai-Affäre war in ihrer ganzen Bösartigkeit ein gutes Beispiel für gut organisierte Krisenkommunikation.
Quelle für Textteile: Wikipedia
Bei Krisenkommunikation müssen zwei unterschiedliche Ebenen betrachtet werden:
Da ist die notwendige, sachliche Kommunikation, um eine Krise zu überwinden, Panik zu vermeiden und Schäden und Opfer zu minimieren.
Es gibt allerdings auch die propagandistische Ebene der gezielten Verharmlosung und Desinformation, denn nicht nur eine störende wissenschaftliche Studie, der Reaktorunfall, die Umweltkatastrophe, der Klimawandel, das bekannt gewordene Massaker oder der Ölunfall sind das Problem für Umweltzerstörer, Diktatoren und Konzerne, sondern eine möglicherweise darauf folgende "schlechte Krisenkommunikation".
Es gibt eine "Kommunikationsindustrie", Akzeptanzforschung und eine weltumspannende Manipulations- und Greenwash-Industrie, deren Aufgabe es ist, umweltgefährdende Projekte wie die Laufzeitverlängerung für AKW oder die so genannte "grüne" Gentechnik „grünzuwaschen“, Akzeptanz zu schaffen und gegen Widerstände in der Bevölkerung und der Politik durchzusetzen. Umweltzertifikate wie ISO 14001 oder EMAS für Atomkraftwerke sind klassische Beispiele für Greenwash. Diese Manipulationsindustrie hat im Auftrag der Öl-, Kohle-, und Autoindustrie auch jahrelang die Folgen der menschengemachten Klimaveränderung herunter gespielt und insbesondere in den USA notwendige Gesetzesänderungen verhindert.
Nach dem Reaktorunfall, der Chemiekatastrophe oder der Ölpest,
nach Fukushima, Tschernobyl, Contergan, Bhopal, DDT und Asbest oder der unpassenden Studie... kümmert sich dann ein anderer Zweig der gleichen Greenwashindustrie im Rahmen von „Krisenkommunikation“ darum, aus der Katastrophe ein „Ereignis“ zu machen, das Problem herunter zu spielen, Schadensersatzansprüche zu minimieren und alle Hinweise auf die zuvor geschaffenen Mythen der absoluten Sicherheit zu "löschen". Nicht nur der Reaktorunfall, die Umweltkatastrophe, der Klimawandel oder der Ölunfall sind das Problem für Umweltzerstörer und Konzerne, sondern insbesondere auch die möglicherweise folgende "schlechte Krisenkommunikation" und die sich möglicherweise daraus ergebenden Schadensersatzforderungen.
Im Bereich Krisenkommunikation arbeiten die größten Werbefirmen der Welt.
Burson-Marsteller ist Spezialist im so genannten „Krisenmanagement: "Nach dem Reaktorstörfall von Three Mile Island in den USA im Frühjahr 1979 polierte die Agentur das angekratzte Image des Betreibers wieder auf. Dem Chemieriesen Union Carbide standen sie nach der Katastrophe im indischen Bhopal zur Seite, bei der über 2000 Menschen ihr Leben verloren.“ schreibt Ulrich Müller von LobbyControl.
„Heute hat fast jedes Unternehmen und natürlich auch Gen-Konzerne wie Monsanto einen PR-Plan
für Krisenkommunikation in der Schublade, um eventuelle profitschädliche Probleme zu antizipieren und herunterzuspielen“, schreiben die Autoren Stauber und Rampton im lesenswerten Buch „Giftmüll macht schlank“ und beschreiben dort auch genau, wie solche Pläne aussehen.
Die Umweltbewegung hat es in den vergangenen Jahren leider versäumt, sich intensiv genug mit Greenwash, PR und Krisenkommunikation auseinander zu setzen. Dies sollte sich ändern.
Es geht bei diesem Text nicht um den Inhalt der neuen Genstudie, den wir, so wenig wie andere, schnell bewerten können. Es geht darum, auf die Kommunikationsstrategien der Konzerne aufmerksam zu machen. Die Kampagne gegen den Wissenschaftler Dr. Árpád Puszta sandte auch ein Signal an die Wissenschaft: "Wagt es nicht, gegen unserere ökonomischen Interessen zu forschen" war die Botschaft. Bei wichtigen Themen wie der Gentechnik brauchen wir tatsächlich unabhängige Studien und WissenschaftlerInnen, Untersuchungen, die nicht in ihrer Mehrzahl von Gen-Konzernen bezahlt werden und eine Wissenschaft, die im Zeitalter der Gier nicht von Drittmitteln aus der Industrie abhängig gehalten wird. Und wir brauchen natürlich auch den wissenschaftlichen Streit um Erkenntnis. In diesem Streit sollten allerdings die Spieße gleich lang sein und dies sind sie bei den gegenwärtigen Konflikten um die Gentechnik leider nicht. Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer in Freiburg
Nachträge:
Genmaisstudie, Krisenkommunikation & Monsanto oder die Vernichtung des wissenschaftlichen Gegners
Die Gentech-Lobby startet eine Diffamierungskampagne Diffamierte Wissenschaftler
Kommentar von Wolfgang Löhr in der TAZ
Die Reaktionen auf die Rattenstudie mit Gentech-Mais folgen einem wohlbekannten Muster. Für die Gentech-Lobby und alle, die schon immer für mehr genmanipulierte Pflanzen auf den Feldern waren, sind nicht die Ergebnisse besorgniserregend, sondern die Qualität der französischen Studie genüge nicht dem wissenschaftlichen Standard. Genau gesehen begann schon, unmittelbar nachdem die Studie bekannt wurde, eine regelrechte Diffamierungskampagne gegen die Wissenschaftler.
Das Studiendesign stimme nicht, es seien zu wenig Versuchstiere, der genutzte Rattenstamm sei für diese Studie ungeeignet. Und es fehlte auch nicht die Bemerkung, die französischen Forscher seien in der Vergangenheit wiederholt mit Studienergebnissen aufgefallen, die aus gesundheitlichen Gründen gegen den Einsatz von Gentech-Pflanzen sprächen.
Ähnliche Vorwürfe musste zum Beispiel schon der ungarisch-britische Forscher Árpád Pusztai über sich ergehen lassen. Auch Pusztai versuchte man so zum Schweigen zu bringen. Dass die Aussagekraft einer Studie vom Design und der Durchführung abhängt, ist selbstverständlich und diese Punkte müssen auch kritisch erörtert werden.
Wolfgang Löhr
Doch auffällig bei der aktuellen Rattenstudie ist, dass hier etwas kritisiert wird, was bei Industriestudien so gang und gäbe ist. Und selbst wenn einige Kritikpunkte berechtigt sein sollten, die Studie zeigt jedenfalls, dass es einen Unterschied zwischen normalem Futter und Gentech-Futter geben muss. Was das für die Risikoabschätzung bedeutet, muss dringend geklärt werden. Es ist daher auch unbegreiflich, warum die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA nicht längst schon Fütterungsstudien, auch über einer längeren Zeitraum, zu einer Genehmigungsvoraussetzung von Gentech-Pflanzen gemacht hat.
Wir sollten den französischen Wissenschaftlern dankbar sein, dass sie uns so drastisch vorgeführt haben, dass das eigentlich ein „Muss“ ist. Quelle TAZ BUND-AK Gentechnik: Unsere politischen Forderungen
Aussetzung aller EU Zulassungen von Glyphosat-resistenten Gentech-Pflanzen (NK 603 und alle anderen mit Glyphosat-Resistenz) nach Artikel 34 der VO 1829/2003 („Sofortmaßnahmen“)
Stopp aller laufenden Zulassungsverfahren für Glyphosat-resistente Pflanzen
Ministerin Aigner muss dies in Brüssel geltend machen, aber auch in Deutschland um gehend tätig werden: Sie muss alle Glyphosat-resistenten Gentech-Pflanzen nach Artikel 34 VO 1829/2003 verbieten
Unserer Meinung nach muss das gesamte Zulassungsverfahren für gesundheitliche Effekte von Gentech-Pflanzen generalüberholt werden. Kernforderung: Langzeitstudien von unabhängigen Wissenschaftlern, die peer reviewed in anerkannten Wissenschaftsjournalen veröffentlicht werden müssen. Weg vom Gemauschel zwischen Antragstellern und Zulassungsbehörden. Die entsprechenden EFSA-Leitlinien werden gerade überarbeitet, es ist also ein idealer Zeitpunkt Ernst zu machen mit strengen Anforderungen.
Die Forderung des EU-Umweltrates vom Dezember 2008, Gentech-Pflanzen und Komplementärherbizide zusammen zu bewerten, muss endlich umgesetzt werden. Die EFSA weigert sich bisher. Vor allem müssen Glyphosat-Rückstände in Gentech-Pflanzen erhoben werden; das passiert so gut wie gar nicht.
Then (Testbiotech) zu Genmais-Studie: Daten belastbar Studie ernst nehmen
Bonn (ots) - Bonn/München, 24. September 2012 - Der Gentechnik-Experte Christoph Then (Testbiotech e.V.) hat sich im PHOENIX-Interview zu der französischen Gentechnikstudie geäußert, nach der die Fütterung mit gentechnisch verändertem Mais die Krebsrate bei Ratten erhöhe: "Es ist eine umfassende Studie, über einen längeren Zeitraum und mit mehr Parametern als normal in der Industrie üblich. Die Studie ist daher durchaus ernst zu nehmen. Ich gehe davon aus, dass die Daten belastbar sind."
Kritikern der Studie entgegnete Then im PHOENIX-Interview: "Diejenigen, die sich jetzt zu Wort melden und die Studie kritisieren, müssen sich fragen lassen, warum sie die Studien der Industrie nicht mit der gleichen Aufmerksamkeit verfolgen."
Hier folgt eine Stellungnahme/Widerlegung von M. Antoniou zu den Vorwürfen gegen Seralinis Studie:
NOTE: This is worth reading in full. It completely takes apart the criticisms being made by Trewavas and others.
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Scientists shrug off attacks on Monsanto GM/cancer trial
Elinor Zuke
The Grocer, 20 September 2012
http://www.thegrocer.co.uk/topics/health/scientists-shrug-off-attacks-on-monsanto-gm/cancer-trial/232696.article
Scientists have hit back against the criticism levelled at the research linking the world's best-selling weedkiller and a strain of GM maize – both developed by Monsanto – with tumours, multiple organ damage and premature death in rats.
The peer-reviewed paper, published yesterday in Food & Chemical Toxicology Journal, was the first to examine the long-term effects of Roundup and Roundup resistant NK603. Scientists from the University of Caen, France, found that rats exposed to even the smallest amounts developed mammary tumours and severe liver and kidney damage as early as four months in males, and seven months for females, compared with 23 and 14 months respectively for a control group.
Other scientists were quick to question the methodology used by the team of researchers, led by Prof Gilles-Eric Séralini, with criticism centring on the size of the control group and the breed of the rat used in the study.
Now Dr Michael Antoniou, a reader in molecular genetics and member of Criigen – the Committee of Research & Independent Information on Genetic Engineering – has vigorously refuted questions raised by fellow scientists about the robustness of the study.
Researchers had come under fire from Prof Tom Saunders, head of the nutritional sciences research division at King's College London, who said the breed of rats used in the study, the Sprague-Dawley, was very prone to mammary tumours – particularly when food intake is not restricted.
"The SD rat was used in the original glyphosate toxicity studies," Antoniou said.
"In addition, many studies – including many from industry – on GM foods use SD rats. Based on this history of use, it was appropriate to use this strain too. If it was the wrong strain to use here then it was wrong in many previous GM food safety feeding studies conducted by industry and upon which marketing approval was granted."
He continued: "The key is that there were both quantitative and qualitative differences in the tumours arising in control and test groups. In the former they appeared much later and at most there was one tumour per animal, if at all.
"In the latter case, the tumours began to be detected much earlier (4 months in males; 7 months in females), grew much faster and many animals had two or even three tumours.
"Many animals in the test groups had to be euthanised for welfare legal reasons due to the massive size of the tumours; none of the control animals had to be euthanised but died in their own time. One should not ignore these biological facts."
Regarding the rats' diets, Antoniou said the animals had unrestricted access to food and water, and there was no difference in consumption or drinking levels between controls and test groups, apart from the group exposed to the highest Roundup concentration drank less.
Further criticism centred on the size of the control groups. Anthony Trewavas, professor of cell biology at the University of Edinburgh, said the control group was inadequate to make any deduction, and were of no value without knowing the degree of variation in a control group of 90 or 180 rodents.
"These figures for normal appearance of tumours in these rodent lines are surely available and using a line which is very susceptible to tumours can easily bias any result," he warned. "To be frank, it looks like random variation to me in a rodent line likely to develop tumours anyway."
But Antoniou said the two-year experiment followed international OECD guidelines. The rodents in the experiment were divided into 10 groups of 20 animals, with nine of those groups exposed to Roundup or NK603. "Standard practice is for the control group to be matched in size to the experimental groups. The experimental groups were 20 animals and therefore the control group should be 20 animals.
"Trewavas's statement is not correct. From the 20-animal control, you can get a measure of tumour frequency in the control group. You don't need to look at hundreds of animals. If he believes this, then he should also agree that the studies done by others – including industry – are also invalid.
"The key thing is that there are big differences between the tumour frequencies in the control and the experimental groups. Claims that the results are just the result of random variation in a rat line that has a high frequency of tumours is not valid.
"The evidence for this is that the differences between the groups are much larger than the standard deviations of the two groups. In Seralini’s study, the differences are so large that it is not necessary to use a statistical test. It is obvious.
"This study used more rats in test groups, for a far longer duration than any previous investigation employed by industry to obtain approval for this and other GM crop products."
Hier findet Ihr Wesentliches zu Monsantos PR-Offensive – Monsanto lässt Wissenschaftler sprechen.
Study on Monsanto's GM maize intensifies concerns about EFSA's reliability – Monsanto strikes back with PR offensive
Monsanto launched a PR offensive to try to spread doubt about a study published two days ago by French scientist Gilles-Éric Séralini: the study showed that the biotech giant's flagship herbicide, Roundup, and one the GM maizes produced by the firm, NK603, are having disastrous effects on rats' health when those are studied during their lifetime and not over the industry-favoured 90 days. In an email seen by CEO (see below1), a Monsanto executive sent around the list of reactions compiled by a so-called “independent” science news resource, the London-based “Science Media Centre”. Under the objective-sounding title “Expert reaction to GM maize causing tumours in rats”, the Centre lists eight reactions by scientists about the study as well as 10 unattributed arguments on the same issue. Unsurprisingly, all the reactions are dismissing the study. According to Spinwatch, 70% of the Centre's funding would come from corporations, and their list of funders includes most of the big names in the biotech industry. This misinformation seems to have worked: the three critical quotes mentioned by the newswire Reuters about the study (Tom Sanders, Mark Tester, David Spiegelhalter) were all circulated by the Centre. The biotechnology lobby group Europabio also issued a press release quoting these same experts and listing all the arguments it could find to try to discredit the research. While this is probably just the beginning of the biotech industry's attempts to undermine the credibility of the new study, EU institutions and EFSA will not be able to continue with business as usual.
French scientist Gilles-Eric Séralini indeed hit the headlines yesterday with his groundbreaking paper on rats being fed with Monsanto's GM Roundup-ready maize NK603, published in the authoritative scientific journal Food and Chemical Toxicology. “The longest and most detailed study ever carried out on a herbicide and a GMO”, in Séralini's own words yesterday at a press conference in the European Parliament, looked at the impact on rats' health of both the GMO and Roundup, the herbicide it is made to resist. Roundup is the world's most sold herbicide.
The results of the study are stunning. Not only the rats tested with Roundup died earlier than their control group, developing severe tumors and kidney and liver pathologies, but the rats only fed with the GM maize also developed tumors.
This new development in the decade-long controversy over the safety of GMOs brings into light the importance of reliable expertise for public decision-making, and the key role played by regulatory agencies. It is striking that Séralini's study's initial funding came from CERES, an association funded by major French supermarkets; being wary of both official studies and the possibility of a new major mad cow-type public health scandal, they decided to provide enough resources to produce a reliable risk assessment. CEO's publications on the European Food Safety Authority (EFSA) over the past year have shown how the biotech and pesticide industry had been able to influence the so-called “independent voice of science” at the EU level. Many experts on key panels had conflicts of interest, which resulted in flawed guidelines for risk assessment.
One example? The very GM maize used in Professor Séralini's paper was given green light by EFSA for feed and food use in Europe in 2004, and for cultivation in the EU in 2009. EFSA based its assessment on a narrow range of studies that tested rats for a short period of only 90 days. Séralini points out that in his new research most of the tumors among the rats he studied only appeared after the first year. CEO has shown that more than half of the GMO panel experts who signed the approval for this GM maize had links with industry resulting in conflicts of interest, as defined by the OECD. Séralini in his press conference yesterday attacked the “competence and even the honesty” of the EFSA experts at stake.
In particular the GMO panel chair, Harry Kuiper, clearly used his position to influence the work of the panel in a pro-industry way. The role played by Kuiper for 10 years is now under scrutiny of the European Ombudsman, following a complaint by the organisation Testbiotech. EFSA's policy on conflicts of interests has slightly improved since new panels were installed last July, but far from enough: CEO, Earth Open Source, Testbiotech and other NGOs have shown that several EFSA panel members still have conflict of interests with industry.
EFSA's guidelines for GMO risk assessment are now about to be incorporated in new EU rules on GMOs. These guidelines actually further weaken the existing rules, not only saying that long-term trials are not needed but that 90-days trials, and even feeding trials themselves, may be scrapped entirely! The Commission's head of unit at DG Health and Consumers, Mrs. Dorothée André, tried some damage control today saying that the Commission would propose mandatory 90-days trials to Member States within the framework of these guidelines' revision process, on which the European Parliament has no say.
This is the first part of a response by GMWatch to the Science Media Centre's "expert reaction" to Seralini's study on GM maize.
On 19 September Prof Seralini's team published a study that showed a commercialised Monsanto GM maize, as well as tiny amounts of Roundup claimed to be safe, caused massive tumours and premature death when fed to rats.
In what has become the norm for studies that show problems with GM foods, a collection of quotes from "experts" was rushed out to the media on the same day that the study was released, all trying to discredit Seralini's study. The source was the Science Media Centre (SMC).
http://www.sciencemediacentre.org/pages/press_releases/12-09-19_gm_maize_rats_tumours.htm
The SMC's quotes were also pumped out via its clones in Australia and New Zealand, with some local experts added in on top.
http://www.smc.org.au/2012/09/rapid-reaction-long-term-toxicity-of-gm-maize-food-and-chemical-toxicology-experts-respond/
The SMC's experts' views were also circulated by Monsanto, while the biotech industry lobby group Europabio issued a press release that quoted these same experts.
http://corporateeurope.org/news/study-monsantos-gm-maize-intensifies-concerns-about-efsas-reliability-monsanto-strikes-back-pr
Because the UK's SMC successfully projects itself and its experts as independent, the critical quotes have been reproduced in a lot of media pieces around the world.
But while the SMC claims to be independent, it is far from it. Although its list of funders includes a lot of learned societies, it has also included some of the biggest names in the biotech industry, such as Monsanto and Syngenta, as well as the industry's global lobby CropLife International. By contrast, it has no funding at all from environmental NGOs or trade unions, even though it is known to have sought to obtain it.
http://www.powerbase.info/index.php/Science_Media_Centre
And the SMC is overseen by a director who connects to a network of extremists who engage in infiltration of media organisations and science-related lobby groups in order to promote their own agenda. It is a network which eulogises GM crops and cloning and which is extremely hostile towards their critics.
http://www.powerbase.info/index.php/Fiona_Fox
Needless to say, none of this turns up in media pieces that reproduce soundbites from the SMC's "experts".
In a critique of the SMC in the journal Nature, the science policy journalist Colin Macilwain wrote:
"The SMC's narrow approach to risk assessment - if you want to hear about the risks of nuclear power, say, just ask your local nuclear engineer - sits happily with the prevalent ethos of British journalism. This was, of course, immortalized by the otherwise-obscure poet Humbert Wolfe: 'You cannot hope / to bribe or twist, / thank God! the / British journalist. / But, seeing what / the man will do / unbribed, there's / no occasion to.'
http://www.nature.com/news/two-nations-divided-by-a-common-purpose-1.10224
Macilwain is unimpressed by the British press's uncritical attitude to the SMC's output:
"The British press - led by the BBC, which treats the Confederation of British Industry with the deference the Vatican gets in Rome - is overwhelmingly conservative and pro-business in its outlook."
Unfortunately, many other of the world's media outlets - perhaps taking their cue from the likes of the BBC, were equally uncritical when it came to what the SMC's experts had to say about the GM corn study.
In future bulletins we will address in detail some of the experts' arguments provided to the media via the SMC, but here we will take a brief look at the those experts themselves.
The SMC provides quotes from 8 named experts. They are identified by the SMC in terms of where the universities and public institutions where they work. There is nothing to suggest that they may have any relevant conflicts of interest.
The first expert quoted by the SMC is Prof Maurice Moloney, Chief Executive of Rothamsted Research. What the SMC fails to tell journalists is that Moloney doesn't just drive a Porsche with a GMO number plate, but he has a c.v. to match. It is, in fact, Moloney's GM research that lies behind Monsanto's GM canola (oilseed rape). He also launched his own GM company in which Dow Agro Science were investors. In other words, Prof Moloney's career and business activities have long been centered around GM.
http://www.spinwatch.org.uk/-articles-by-category-mainmenu-8/46-gm-industry/5505-science-one-whining-greenies-nil
Another expert quoted by the SMC is Dr Wendy Harwood. Dr Harwood is a GM scientist at the UK's John Innes Centre, which has had tens of millions of pounds invested in it by GM giants like Syngenta. In fact, a previous director of the JIC told his local paper that any major slow down or halt in the development of GM crops "would be very, very serious for us."
http://www.powerbase.info/index.php/John_Innes_Centre
Prof Anthony Trewavas of the University of Edinburgh is another of the experts that the SMC quotes. They don't mention that Prof Trewavas is also a GM crop scientist, as well as a fervent opponent of organic farming, or that he is notorious for his attacks on scientists who publish research critical of GM.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/51-2012/14211-gm-lobby-wades-in-on-new-study
Prof Mark Tester is yet another GM scientist quoted by the SMC. He is described by the SMC as Research Professor, Australian Centre for Plant Functional Genomics, University of Adelaide. His University of Adelaide profile tells us: "His commercial acumen is clear from his establishment of private companies and successful interactions with multinational companies such as Monsanto, Syngenta, Bayer and Pioneer-DuPont."
http://www.adelaide.edu.au/directory/mark.tester
The SMC describes Prof Ottoline Leyser as Associate Director of the Sainsbury Laboratory, University of Cambridge. They don't mention that the Laboratory is funded by the Gatsby Foundation of Lord Sainsbury, the well known GM enthusiast and biotech entrepreneur, who also set up and funds the GM-related work of the Sainsbury Laboratory at the John Innes Centre.
http://www.powerbase.info/index.php/David_Sainsbury
Prof Alan Boobis is described by the SMC as Professor of Biochemical Pharmacology, Imperial College London. They don't mention that he
is a long-time member of the European Food Safety Authority (EFSA), i.e the very body that approved the GM corn in question, or that he has also long been on the board of the International Life Sciences Institute (ILSI) - a biotech and food industry lobby group whose backers include the GM giants BASF, Bayer and Monsanto.
http://bit.ly/Q9tZSw
http://www.powerbase.info/index.php/International_Life_Sciences_Institute
Prof Tom Sanders is described by the SMC as Head of the Nutritional Sciences Research Division, King’s College London. Like Prof Trewavas, Prof Sanders was involved in attacking the Pusztai study that suggested concerns about GM. His criticisms do not appear to have been well founded.
http://www.powerbase.info/index.php/Tom_Sanders
This was back in the late 1990s. According to an article in The Independent in 1996, Prof Sanders was at that time "Nutrasweet's professional consultant". Up until 2000, Nutrasweet was owned by Monsanto.
http://www.powerbase.info/index.php/Tom_Sanders
These are 7 of the eight experts quoted by the SMC.
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