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Katzen fressen Vögel / Hauskatzen & verwilderte Katzen töten viele Vögel




Katzen fressen Vögel / Hauskatzen & verwilderte Katzen töten viele Vögel


Katzen & Vögel
sind ein höchst emotional besetztes Thema wie viele Millionen Katzenvideos auf Youtube zeigen. Über 8 Millionen Katzen in Deutschland töten viele Millionen Vögel. Amerikanische Studien kamen zu dem Ergebnis, dass jedes Jahr in den USA zwischen 1,4 und 3,7 Milliarden Vögel und zwischen 6,9 und 20,7 Milliarden kleine Säugetiere von Katzen getötet werden. Diese Zahlen lassen sich nicht so einfach auf Deutschland übertragen und viele Fachleute gehen bei uns von geringeren Zahlen aus. Doch jährlich 5 bis weit über 20 Vögel töten viele "Hauskatzen mit Ausgang" und diese Zahlen sind sehr niedrig angesetzt. Für den Wiener Verhaltensbiologen und Direktor der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle Kurt Kotrschal, der auch zu Katze-Mensch-Beziehungen gearbeitet hat, ist klar: "Das Problem ist nicht gerade klein, wahrscheinlich werden heute viel mehr europäische Singvögel durch Freigänger und Streunerkatzen erledigt als durch die mediterrane Vogelfängerei. Und es wundert mich nicht, dass so viele Katzenhalter das Jagen ignorieren – wird doch auf Katzen vor allem Freiheit und ein wenig Anarchie projiziert."

Eine "Katzensteuer" schafft nur eine unnötige Bürokratie. So lange Großkonzerne wie Apple, Google oder Amazon in Europa fast keine Steuern zahlen, sollte sich die Politik keine neuen Steuern für die einfachen Menschen einfallen lassen.

Doch Katzen, die von ihren Besitzern ins Freie gelassen werden, sollten kastriert und mit einem Chip gekennzeichnet sein. Durch die Kastration bleibt die Katze auch gesünder, weil die Gefahr der Ansteckung mit Katzenkrankheiten deutlich geringer wird.

Auch Blindschleichen, Eidechsen, Frösche, Kröten und junge Hasen passen ins Beuteschema von Katzen.

Das größte Problem für Natur und Vögel
ist die zunehmende Zahl von verwilderten Hauskatzen. Allein in Deutschland gibt es schätzungsweise 2 Millionen verwilderte Katzen, die sich rasant vermehren. Wenn es gelänge, die Bestände verwilderter Hauskatzen zu reduzieren, könnte das Problem auf ein erträglicheres Maß verringert werden. Eine Katze fängt zwar keinen Rotmilan, die extrem große Zahl an getöteten Kleinvögeln ist dennoch ein massives Problem. Mit den Ausgleichszahlungen aus dem Windradbau sollten auch Kastrationskampagnen für verwilderte Katzen finanziert werden.

"Es gibt Zahlen, da geht man davon aus, dass in einem Jahr eine Katze, die wirklich verwildert ist und sich draußen ernährt, 365 Vögel frisst. Die nimmt Nester aus, dann sind es mal am Tag fünf, sechs Junge auf einmal. In der Zeit, wenn die Vögel so halb-flügge aus den Nestern kommen, haben die Katzen eine Riesenchance."
Ottmar Frimmel, Naturschutzbeauftragter im Landratsamt Günzburg im Bayrischen Rundfunk

Bedrohen Katzen manche Tierarten?
Auf Inseln, auf denen Katzen nie vorkamen, ist diese Bedrohung real, denn die dort lebenden Arten haben in ihrer Evolution kein Fluchtverhalten entwickelt und treffen unvorbereitet auf effektive Jäger. Katzen gelten darum als die alleinige oder hauptsächliche Ursache für das Aussterben von mindestens 33 Vogelarten seit 1600 – allein acht davon in Neuseeland. Die Katze eines Leuchtturmwärters hat die letzten überlebenden Exemplare des Stephen-Island-Schlüpfers erlegt und seinem Besitzer vor die Füße gelegt. Heute existieren noch 15 ausgestopfte Exemplare in den Sammlungen von Museen. Die Katzen in Australien waren seit ihrer Ankunft auf dem fünften Kontinent am Aussterben von 28 Säugetierarten ganz oder teilweise beteiligt.

Es ist beeindruckend, wie es Klimawandelleugner und die RWE-Kohlelobby in Deutschland schaffen, dass das Thema Vogelsterben nur im Rahmen der Windenergiedebatte geführt wird.
Es ist erstaunlich, dass die über 18 Millionen Vögel, die jährlich in Deutschland an Glas und Glasscheiben sterben, kein öffentliches Thema sind. Auch zu den wesentlich massiveren Schäden durch Katzen, Vogelschlag im Straßenverkehr und entlang von Bahn- und Hochspannungstrassen, zur Bedrohung der Vogelwelt durch Agrargifte und Naturzerstörung gibt es keine Debatte.

Warum wird die kleinere Bedrohung wahrgenommen und die andere nicht einmal diskutiert? Wer hat ein ökonomisches Interesse, dass die zentralen Ursachen des Artenschwundes, nämlich Klimawandel und Verlust von Naturlandschaften nicht zum Thema werden?


Folgenden Brief zu diesem Thema haben wir am 09.08.2017 an die baden-württembergische Landesbeauftragte für Tierschutz, Frau Dr. med. vet. Julia Strubenbord gesendet:
"Seit längerem beschäftigt uns das Problem, dass viele verwilderte Hauskatzen auf Vogeljagd gehen und die Vogelwelt gefährden. Nicht nur die Vögel sind betroffen. Gejagt werden beispielsweise auch Blindschleichen, Eidechsen und weitere Tiere. Verschiedenen Untersuchungen zur Folge ist die Katze (global) die hauptsächliche Ursache für das Aussterben von mindestens 33 Vogelarten und auch bei uns werden viele hundert Vögel Opfer einer einzigen verwilderten Katze. Es ist ärgerlich, dass das Thema Vogelschutz immer nur in der kleinen Nische der Windenergiedebatte geführt wird.

Viele dieser verwilderten Katzen sind nicht kastriert/sterilisiert und treiben somit die Anzahl an wildlebenden Katzen in die Höhe, so dass die Anzahl bundesweit mittlerweile auf zwei Millionen Tiere geschätzt wird.

Dazu unsere kurzen Fragen:
  • Wie hoch wird die Zahl der verwilderten Hauskatzen in Baden-Württemberg geschätzt?
  • Gibt es in Baden-Württemberg Kastrations- und Sterilisationsprogramme für verwilderte Katzen?
  • Es gibt das unbestätigte Gerücht, dass Städte und Gemeinden die Kosten für Kastration und Sterilisation von verwilderten Katzen übernehmen müssten.
    Gibt es dazu landesweit eine einheitliche Regelung und wie ist im Land die entsprechende Gesetzeslage?


Um das zunehmende Katzen- und Vogelelend zu beenden, braucht es als ersten Schritt dringend konsequente Kastrations- und Sterilisationsprogramme für verwilderte Hauskatzen in Baden-Württemberg."


Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer

  • Mehr Infos zum Thema Vogelsterben Deutschland 2017 und zu den Ursachen (Insektensterben, Agrargifte, Naturzerstörung, Katzen, Verkehr, Vogelschlag) finden Sie Hier

  • Mehr Infos zum Thema Katzen und Vögel finden Sie Hier



Katzen fressen Vögel / Verwilderte Hauskatzen fressen viele Vögel / Auch der Autoverkehr fordert viele Opfer





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Wo sind die vielen NaturschützerInnen & BiologInnen
in den wichtigen, aktuellen Naturschutzkonflikten am Oberrhein? Es gibt am Oberrhein eine Vielzahl von Menschen mit einem großen Wissen und Sachverstand in Sachen Natur und Umwelt. Doch in den großen Konflikten um unsere bedrohte Restnatur, sei es bei den Versuchen die Naturschutzaspekte des IRP zu behindern, beim Schmetterlingssterben, bei den Themen Flächenverbrauch und Zersiedelung halten sie sich meist "vornehm" und schüchtern zurück und überlassen die öffentliche Debatte & Leserbriefe den gut organisierten Lobbyisten und dem Stammtisch. Manche Spezialisten sehen auch nur ihr "Lieblingsbiotop" und vergessen darüber den großen Zusammenhang. Nur gemeinsam können wir wir die aktuellen Zerstörungsprozesse bremsen!
Axel Mayer


Artikel von Spektrum.de: "Naturschutz: Schaden Katzen unserer Vogelwelt?"
(Zum vollständigen Artikel geht es hier)
"Der Tod kommt schleichend: Auf leisen Pfoten pirscht sich der Feind an und überrascht sein Opfer, das gerade nach Futter sucht, sein Gefieder trocknet oder seine Jungen füttert. Katzen sind geschickte und effektive Raubtiere, die selbst nach 4000 Jahren der Domestikation nichts verlernt haben, was auch ihre wilden Vorfahren auszeichnet. Doch gefährden sie damit Arten? Und lassen sich die Verluste eindämmen?

Katzen und Vögel: Das Thema ist hochemotional und lässt auf beiden Seiten die Gemüter hochwallen, wie eine Studie andeutete, laut der viele Katzenbesitzer den Jagdtrieb ihrer Tiere zwar wahrnehmen, aber die auftretenden Schäden entweder ignorieren oder als irrelevant einschätzen – worauf eine Flut von Leserkommentaren die Redaktion erreichte. Vogelfreunde missbilligen den Jagdtrieb der Katzen und sähen sie am liebsten ins Haus verbannt – zumindest während der Brutzeit. Katzenfreunde hingegen sehen durch diese Forderung die Freiheit ihrer Tiere eingeengt und fürchten schwere Verhaltensstörungen bei Ex-Freigängern.

Auch innerhalb der Wissenschaftsgemeinschaft und unter Naturschutzorganisationen ist kein einheitliches Bild vorhanden. Für den Wiener Verhaltensbiologen und Direktor der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle Kurt Kotrschal, der auch zu Katze-Mensch-Beziehungen gearbeitet hat, ist klar: "Das Problem ist nicht gerade klein, wahrscheinlich werden heute viel mehr europäische Singvögel durch Freigänger und Streunerkatzen erledigt als durch die mediterrane Vogelfängerei. Und es wundert mich nicht, dass so viele Katzenhalter das Jagen ignorieren – wird doch auf Katzen vor allem Freiheit und ein wenig Anarchie projiziert." Dagegen warnt der Katzenforscher Dennis C. Turner vom Institut für angewandte Ethologie und Tierpsychologie in Horgen in der Schweiz vor Fehlinterpretationen von Studien, die über die Beutestrecken der Katzen gemacht wurden: "Wir wissen eigentlich noch viel zu wenig. Die meisten Studien wurden nur sehr lokal durchgeführt und deren Ergebnis dann auf das gesamte Land extrapoliert. Doch sind die Ergebnisse aus Vororten wirklich repräsentativ, und bedrohen Katzen die Vogelbestände auf kontinentaler Ebene?" "


Katzen töten in Australien eine Million Vögel pro Tag



Quelle: Der Standart vom 4. Oktober 2017

Im Durchschnitt werden in Australien etwa 316 Millionen Vögel im Jahr durch wild lebende Katzen, 61 Millionen Vögel werden jährlich von Hauskatzen geraubt.

Sydney – Katzen töten in Australien Forschern zufolge täglich mehr als eine Million heimische Vögel. Nach einer im Fachjournal "Biological Conservation" veröffentlichten Studie sterben im Durchschnitt etwa 316 Millionen Vögel im Jahr durch wild lebende Katzen, 61 Millionen Vögel werden jährlich von Hauskatzen geraubt. Rund 99 Prozent der insgesamt rund 377 Millionen getöteten Vögel seien einheimisch.

Die Höhe der Zahl der geraubten Vögel sei erschütternd, sagte der leitende Wissenschafter der Studie, John Woinarski von der Charles Darwin University. Katzen würden dazu beitragen, dass der Bestand vieler Vogelarten in Australien weiter schrumpfe. Der Bericht beruht auf rund 200 Studien, die landesweit zur Dichte und Ernährung von Katzen erhoben wurden. Die Zahl der von Katzen getöteten Vögel schwankt stark von Jahr zu Jahr. (APA, 4.10.2017)


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Dieser Artikel wurde 39255 mal gelesen und am 14.1.2022 zuletzt geändert.