Bauernregeln, Glyphosat & die Macht der Agrarlobby / Eine kleine, große Niederlage der Naturschutzbewegung im Jahr 2017


Bauernregeln, Glyphosat & die Macht der Agrarlobby / Eine kleine, große Niederlage der Naturschutzbewegung im Jahr 2017


Die Umwelt- und Naturschutzbewegung hat im Jahr 2017 einige Niederlagen einstecken müssen. Der aktuelle Glyphosat-Kniefall von CSU-Landwirtschaftsminister Schmidt vor der Agrochemielobby, vor Monsanto und Bayer, war schon Februar 2017 absehbar.

Die Schwäche des Natur- und Umweltschutzes und die Stärke und Macht der Agrochemielobby und der Bauernverbände in Zeiten eines massiven Insektensterbens und in einer Zeit zunehmender Nitratwerte im Grundwasser zeigen die nicht gedruckten Plakate des Umweltministeriums im Februar 2017.

"Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat nach der massiven Kritik an den vom Umweltministerium veröffentlichten „Bauernregeln“ eingelenkt und öffentlich um Entschuldigung gebeten", meldeten viele Medien im Februar 2017. Das Bundesumweltministerium konnte dem gut organisierten Druck und der Macht der Agrarlobby, von Bauernverbänden, Gift und Dünger produzierenden Chemiekonzernen und deren Paten in der Politik in CDU, CSU und FDP nicht länger standhalten. Die gut organisierte Kampagne in den Medien und der Shitstorm in den "sozialen" Netzwerken zeigten wieder einmal, wer in diesem Land die Macht hat.
Agrarminister Hauk im "grün-SCHWARZEN" Baden-Württemberg forderte sogar den Rücktritt von Frau Hendricks. Diese populistische Rücktrittsforderung war ein politischer Skandal; eine Forderung, die sich Herr Kretschmann nicht bieten lassen dürfte. In den Bauernregeln wurde niemand beleidigt, sondern es wurden real existierende Probleme pointiert auf den Punkt gebracht.

Hier drei Beispiele:


Die Rücknahme der Kampagne und die Entschuldigung von Frau Hendricks war nicht nur eine Niederlage für das Umweltministerium und eine Vorbereitung der Glyphosat-Entscheiung im November. . Es war auch eine Niederlage für die Umwelt- und die Naturschutzbewegung, denn wir haben dem Ministerium nicht den Rücken gestärkt. Der Konflikt zeigt wieder einmal deutlich, dass die Lobby der Umwelt, der Natur und der Trinkwassertrinker wenig Chancen gegen die Agrarlobby hat. Viele Menschen sind gegen Massentierhaltung. Sie sind aber nicht in der Lage, ihre Interessen zu vertreten.

Ärgerlich ist nicht nur der Erfolg von Bauernverbänden, Gift und Dünger produzierenden Chemiekonzernen und deren Paten in der Politik, sondern die erschreckende Wehr- und Harmlosigkeit der Naturschutz- und Umweltbewegung, die solche Angriffe nicht angemessen pariert, teilweise nicht einmal als Angriff erkennt, wie z.B. auch beim skandalösen, politisch gewollten Entzug der Gemeinnützigkeit von Attac. Wie wollen wir das massive Insektensterben und Artensterben bekämpfen, wenn wir nicht einmal in der Lage sind, gegen solche Kampagnen vorzugehen?

Axel Mayer, BUND-Regionalgeschäftsführer



Zurückgezogene, richtige & nicht beleidigende, neue Bauernregeln





Bauernregel Vogelsterben


In einer Zeit, in der das globale und bundesweite Artensterben zunimmt, in der Neonicotinoide Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten dezimieren und das Vogelsterben verstärken, ist die Bauernregel "Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm" keine Bosheit, sondern eine pointierte Zuspitzung der Realität.


Bauernregeln 2017 & die Macht der Agrarlobby / Die größte Niederlage der Naturschutzbewegung im Jahr 2017

[artikel=IMPORT: Umzug]

Infos & Links zum Schmetterlingssterben / Insektensterben & zu Insektensterbenleugnern



Grüne Kreuze & Kritik: Gift, Agrarpaket, Glyphosat, Massentierhaltung & Bauernsterben




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