Nistkasten bauen

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Nistkasten bauen / Nisthilfen für Höhlenbrüter: Meise, Haussperling, Feldsperling, Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper, Halsbandschnäpper...

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Höhlenbrüter
Höhlenbrüter sind Vogelarten,
die ihre Nester in Höhlungen bauen. Je nach Spezies werden dafür entweder bereits vorhandene Höhlungen, z.B. in hohlen Bäumen, Felsspalten, Mauerlöchern und Erdhöhlen, genutzt oder es werden eigens Höhlen angelegt.

Stehen natürliche Höhlungen
in der ausgeräumten Landschaft nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung, kann man einigen Höhlenbrüter-Arten durch das Aufhängen von Nistkästen eine geeignete Nistmöglichkeit bieten. Zu diesen Vogelarten gehören neben vielen anderen fast alle Meisen, z.B. Kohlmeise und Blaumeise, der Kleiber, der Star, Haus- und Feldsperling, Trauer- und Halsbandschnäpper und der Gartenrotschwanz, der aber auch als sogenannter Nischenbrüter anzutreffen ist. Der Wendehals ist der einzige Specht, der seine Bruthöhle nicht selbst in Baumstämme meißelt.

Weitere in Eurasien vorkommende Höhlenbrüter sind zudem Gänsesäger, Schellente, Spatelente, Brandgans, Rostgans, Hohltaube, Wiedehopf, Blauracke, Bienenfresser, Eisvogel, Mauersegler, Uferschwalbe, sowie einige Eulenarten, etwa Waldkauz, Steinkauz, Rauhfußkauz und Sperlingskauz.

Durch unterschiedliche Lochgrößen im Nistkasten
kann man die Vogelarten bestimmen, die dort brüten sollen. So bevorzugen die meisten Meisenarten ein Einflugloch mit einem ungefähren Durchmesser von 2,6-2,8 cm (Blaumeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Sumpfmeise, Weidenmeise).
Für die Kohlmeise und den Kleiber darf es schon etwas größer sein (3,2 cm).
Trauerschnäpper, Halsbandschnäpper, Haussperling und Feldsperling brauchen einen Durchmesser von 3,6 cm und um einen Star zu beherbergen, sollte man das Einflugloch auf 4,5 cm erweitern.
Eine Ausnahme macht der Gartenrotschwanz, dem man ein ovales Loch mit den Maßen von ca. 4,8 cm hoch und 3,2 cm breit zur Verfügung stellen sollte.

Die Außenmaße des Kastens
spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle, vielmehr kommt es auf die Einfluglochgröße und die Innenmaße an, um den Vögeln einen komfortablen Baumhöhlenersatz zu bieten. Es ist ebenso möglich, einfach den größten Einfluglochradius zu wählen und dann abzuwarten, welcher der Vögel sich im Nistkasten einfindet.

Als Nisthilfe bietet sich für o.g. Vogelarten der sog. "Meisenkasten" an.

Tipp: Je nach Vogelart kann man die Größe auch selbstständig variieren, man muss nur darauf achten, die Maße gleichmäßig proportional zu erweitern!

Brutzeit: je nach Art unterschiedlich



Material:


Maße:



Nistkasten bauen / Bauanleitung


Es empfiehlt sich, natürliche (unbehandelte) Fichten- oder Tannenholzbretter mit einer
Stärke von ca. 2 cm zu verwenden. Sie sind relativ kostengünstig und in so gut wie jedem Holzfachmarkt und Baumarkt zu finden. Man kann sie zurechtschneiden lassen (Kosten!) oder sie selbst bearbeiten, wobei bei Sägearbeiten immer Vorsicht geboten sein sollte.
Des Weiteren benötigt man ca. 25 Schrauben (zwischen 4-5 cm), um die einzelnen Teilstücke zu verbinden. Ebenfalls nötig sind Schraubendreher, Schleifpapier (und/oder Feile), Holzbohrer, Raspel, Stift und eine Stichsäge.

Bauanleitung:

Zuerst werden die Bretter auf die im Bauplan angegebenen Maße zurechtgeschnitten. Dafür zeichnet man am besten die Silhouette mit einem Bleistift vor und sägt sie dann mit der Stichsäge aus, bis man alle benötigten Bauteile (siehe Zeichnungen) vorliegen hat.
Anschließend sollte man die Außen- und Innenseiten der Bretter aufrauen (mit Raspel oder ähnlichem, bei Außenseite reicht die Frontseite). Dies dient dem Zweck, dass die Jungvögel später besser das Nest verlassen können. Die Seitenränder sollten dann noch abgeschliffen werden, so dass die Wände sich gut aneinander reihen können.
Hat man alle Teilstücke bearbeitet, ist es ratsam, den Vogelkasten einmal zusammenzusetzten, ohne ihn direkt zu verschrauben, um zu überprüfen, ob die Teile wirklich zueinander passen. Ggf. muss nachgebessert werden.
Zuerst sollte man das Einflugloch aufzeichnen (mit dem gewünschten Durchmesser) und anschließend in die Vorderwand bohren. Entweder man bohrt ein kleines Loch und sägt dann mit der Stichsäge weiter, oder man kann auch viele kleine Löcher in den vorgezeichneten Kreis bohren und dann das Stück mit dem Hammer herausschlagen und in Lochform abschleifen.
Nun verschraubt man die Seitenwände und die Rückwand mit dem Boden. Danach wird die Decke aufgesetzt. Die Vorderwand wird dann nur an den oberen Enden der Seitenwände verschraubt, so dass die Wand nach oben geklappt werden kann (um den Kasten reinigen zu können). Zum Schluss sollte man unbedingt nochmal überprüfen, ob sich die Vorderwand nach oben klappen lässt und nicht vom Dach blockiert wird.
Jetzt fehlt nur noch die Leiste zum Aufhängen des Kastens am Baum, die man mittig auf der Rückseite anbringt. (Tipp: Nägel im Innenraum des Kastens dann noch umschlagen, so dass keine Spitzen in den Innenraum stehen).
Zur Sicherung der Vordertür (gegen unbeabsichtigtes Öffnen) sollte man noch einen Nagel (oder Winkelschraube) anbringen, der im rechten Winkel umgeschlagen wird und somit als Schließmechanismus funktioniert. Man muss darauf achten, dass er drehbar ist!


Anbringung:

Der Kasten sollte 2-4 m über dem Boden aufgehängt werden. Es ist darauf zu achten, dass er schwer für Katzen und Marder erreichbar ist und auf der wetterabgewandten Seite befestigt wird. Der Kasten sollte bis spätestens Mitte März hängen, um bezogen zu werden.


Pflegetipps:

Die Außenseiten kann man mit Leinöl (zur natürlichen Imprägnierung) einstreichen. Als zusätzlichen Schutz kann man das Dach auch mit einer wasserfesten Folie bzw. Dachpappe überziehen. In den Kasten kann man Wellpappe am Boden und teilweise an den Seitenwänden anbringen, so lässt sich der Kasten einfach reinigen.
Der Kasten sollte einmal im Jahr gereinigt werden. Am besten erledigt man das im Spätsommer (September/Oktober).

Zusatz-Tipp:

Um Räubern vorzubeugen, kann ein kurzes Rohr (mit etwa gleichem Lochdurchmesser, so dass es gerade in das Einflugloch passt) oder ein kleiner, quadratischer Vorbau installiert werden! (Z.B. 4 Holzklötzchen um das Einflugsloch anbringen und eine dünne Holzplatte (inkl. Einflugloch) darauf befestigen.)

Wer einmal einen Nistkasten gebaut und aufgehängt hat
und wer Vögel und Natur beobachtet, wird langfristig auch erkennen, dass der Bau von Nisthilfen nur ein erster, kleiner Schritt ist, denn die Bedrohung von Vögeln, Natur und Umwelt erfordert weitergehende Schritte. Auf diesem Wege lernt man, dass Natur in Gärten, Wälder, Städte und Dörfer zurückgebracht werden muss und dass Vogel-, Natur- und Umweltschutz langfristig auch dem Menschen dient und nutzt. Gerade Gartenfreunde können einiges zum Vogelschutz beitragen. Naturnahe Brutstätten finden Höhlenbrüter überall dort, wo es im Garten ein wenig „unordentlich“ ist. Alte, morsche Bäume, abgestorbene Äste, Hecken, „Wildnisecken“ und der Verzicht auf Gift gehören bei einem lebendigen, naturnahen Garten dazu.





Für 14,50 Euro bekommen Sie bei uns den oben abgebildeten Nistkastenbausatz, der in einer lokalen Werkstatt für Menschen mit Behinderung hergestellt wurde.




Nistkasten, Einflugloch, Durchmesser, Lochgröße, Länge, Breite, Größe, wie hoch aufhängen? (sind häufig gestellte Fragen)

Hier gibt es die Tabelle (Nistkasten, Einflugloch, Durchmesser, Lochgröße...) als gut lesbare, vergrößerte PDF-Datei






Erfolgreiche Naturschutzbildung im Internet: Über 2,6 Millionen (!) Klicks auf unsere Nistkasten- und Vogelschutzseiten


Der BUND-Regionalverband am Südlichen Oberrhein ist bekannt für seine umweltpolitisch pointierten Stellungnahmen und Aktionen. Doch neben der Umweltpolitik hat in Freiburg auch die Vermittlung klassischer Naturschutzthemen einen hohen Stellenwert. Über 740.000 Zugriffe (Stand: 01.09.2017) verzeichnete jetzt die regionale Internetseite „Nistkasten bauen“. 13 weitere Nistkasten- und Vogelschutzseiten über Halbhöhlenbrüter und Nisthilfen für Star, Mauersegler, Steinkauz, Schleiereule und Wiedehopf wurden innerhalb weniger Jahre über 2,5 Millionen mal aufgerufen (Stand: 01.09.2017). Dies zeigt das große Interesse vieler Menschen an diesem klassischen Naturschutzthema und die Lust, selber etwas zu tun. Die hohe Zugriffszahl ist aber auch ein Zeichen dafür, dass diese BUND-Seiten gut für Suchmaschinen optimiert sind. Wenn nur jeder Zehnte, der die Seiten besucht, tatsächlich auch einen Nistkasten baut, dann wäre dies ein hübscher kleiner Erfolg für den Vogelschutz und den BUND. Übers Internet hat der kleine BUND-RV auch schon über 12000(!)Nistkastenbausätze verkauft und ist zwischenzeitlich ein wichtiger Partner für die örtliche Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die diese Kästen baut. Insgesamt hatte die regionale Seite www.bund-rvso.de in den letzten Jahren fast 12 Millionen Zugriffe (Stand: 01.09.2017) und wir konnten viele Inhalte in Sachen Umwelt- und Naturschutz vermitteln.


Axel Mayer, Geschäftsführer