Freiburger Polizei läßt südbadische Saatmaisproben des BUND untersuchen
Nach Informationen des BUND läuft zur Zeit in Frankreich eine große Rückrufaktion für konventionellen Saatmais der Firma Pioneer. Hintergrund dieser Rückrufaktion sollen leichte gentechnische Verunreinigungen des konventionellen Saatgutes sein. Wenige Tage vor dem Aussaattermin können französische Bauern ihr Saatgut zurückgeben. Dem BUND liegen Gutscheine von dieser Umtauschaktion vor, die darauf hinweisen, daß es für Pioneer schwierig ist, die entsprechend großen Mengen nicht verunreinigtes Saatgut bereitzustellen. Nach unseren Informationen soll vergleichbares, gentechnisch verunreinigtes Saatgut in Deutschland noch im Handel, oder wenige Tage vor Aussaattermin schon bei den Landwirten sein. Der für seine guten grenzüberschreitenden Kontakte bekannte BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein hat recherchiert und jetzt 3 Säcke a 80 000 Korn Saatmais beschafft.
Diese 3 Säcke wurden auf Wunsch des BUND am letzten Montag vom Freiburger Wirtschafts- kontrolldienst beschlagnahmt und zur Untersuchung in die Chemische Landesuntersuchungsanstalt gebracht. Mit Ergebnissen der Untersuchung rechnen wir heute oder morgen. Die vom BUND-Regionalverband ausgelösten Kontrollen haben jetzt auch in Südbaden eigene Untersuchungen und Aktivitäten der Saatmaisproduzenten bewirkt.
An Saatgut werden von Landwirten und VerbraucherInnen in Sachen Reinheit und Qualität höchste Ansprüche gestellt. Die Verbraucher und Verbraucherinnen haben nach Ansicht des BUND ein Recht zwischen Genfood und sauberer Nahrung zu wählen. Eine langsame, schleichende Vermischung, gewollt oder ungewollt, ist nicht akzeptabel. Auch eine leichte Verunreinigung wäre für uns nicht annehmbar, solange es auf dem Weltmarkt noch reines unbelastetes Saatgut gibt. Mit großer Spannung erwarten wir das Ergebnis der Freiburger Untersuchungen. Sollte die Chemische Landesuntersuchungsanstalt Entwarnung geben, wäre damit der Firma Pioneer und insbesondere auch den Landwirten gedient. Unter Ihnen hat sich die französische Rückrufaktion wie ein Lauffeuer herumgesprochen und zu großer Verunsicherung geführt .
Sollte sich allerdings der Verdacht auf eine leichte gentechnische Verunreinigung bestätigen, dann wird der BUND schnelle weitere Untersuchungen und eine Rückruf- und Umtauschaktion wie in Frankreich fordern. Nur so kann die Wahlfreiheit der VerbraucherInnen zwischen Genfood und nicht manipulierter Nahrung erhalten werden.
Die Kosten für eine solche Aktion, wenige Tage vor dem Aussaattermin, würden dann in die Millionen gehen.
Axel Mayer
hier: Gentechnik Information des BUND