Schutter: Bach oder Kanal?


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Elz, Dreisam, Glotter, Kinzig, Rench, Kinzig, Schutter...
verbinden Schwarzwald und Rhein. Bäche und Flüsse sind immer auch ein Stück Heimat.


Doch in der Vergangenheit
wurden die meisten Mittel- und Unterläufe der Bäche und Flüsse am Oberrhein zu geradegestreckten, kanalisierten, trostlosen, naturfernen Kanälen umgebaut. Erstaunlich viele Menschen halten solche Kanäle immer noch für "Natur". Die großen ökologischen Kämpfe und Konflikte um saubere Gewässer waren ein wichtiger Erfolg für den BUND und die Umweltbewegung. Seit Jahrzehnten forert BUND-Geschäftsführer Axel Mayer, dass die landschaftsprägenden Gewässer unserer Heimat in Südbaden durch geeignete Maßnahmen, insbesondere durch Dammrückverlegungen, ökologisch aufgewertet, renaturiert und zu grünen Bändern werden, die Rheinauen und Schwarzwald natürlich verbinden. Ein naturnaher Bach mit Badestellen und Naturreservaten ist immer auch ein großes Stück Lebensqualität.

Renaturierung und Dammrückverlegung
nutzen nicht nur der Natur und dem Lachs, sondern auch dem Menschen. Die Kanalisierung der Bäche und Flüsse im Schwarzwald verschärft rheinabwärts die Hochwassersituation. Durch eine beschleunigte Renaturierung der Rheinzuflüsse, auch im Rahmen des wichtigen IRP (Integriertes Rheinprogramm), könnten zusätzliche Möglichkeiten zur Hochwasserrückhaltung geschaffen werden. Doch Hochwasserschutz ist Menschenschutz und darf nicht nur am Rhein betrieben werden.

Überall wo Wehre die Bäche versperren,
müssen diese wieder durchlässig für Fische und Kleinlebewesen gemacht werden. Hier muss es zu Kompromissen zwischen Naturschutz, Tierschutz und sauberer Energiegewinnung kommen. Fortschritte sind durchaus erkennbar. Auch hier ist der Fortschritt immer kritisch zu überprüfen. Raue Rampen machen die Bäche durchlässiger. Gleichzeitig waren die tiefen, wasser- und sauerstoffreichen Gumpen unterhalb der alten Wehre gerade in sommerlichen Trockenphasen ideale Rückzugsgebiete für viele Fische.

Grüne Bänder,
das heißt breite, naturnahe Korridore an Elz, Dreisam, Glotter, Kinzig, Rench, Kinzig und Schutter, teilweise mit Auecharakter, zwischen Schwarzwald und Rheinaue sollten als Ziel angestrebt werden, gerade um der zunehmenden Landschaftszerschneidung durch neue Verkehrsprojekte am Oberrhein (Bahnausbau) entgegenzuwirken. Dort wo an wenigen Stellen renaturiert wird, erleben wir manchmal extrem teure und teilweise unnötige Ingenieurbiologie und nicht die notwendigen und kostengünstigen Dammrückverlegungen, die politisch schwerer durchsetzbar sind. Wenn es um Flächen geht mauert die Landwirtschaft, die den Oberrhein gerade in eine Maissteppe verwandelt.

Nicht teure Ingenieurbiologie,
sondern große zusammenhängende Flächen in Bachnähe werden gebraucht. Dazu gehört auch die Wiedervernässung von Wiesen in Flussnähe als Maßnahme für einen wirklichen Biotopverbund. Es sollte geprüft werden, wie mit dem geringsten finanziellen Aufwand der größtmögliche Effekt für Mensch, Natur, Hochwasserschutz, Umwelt und auch für den Lachs erzielt werden könnte.


Seit einigen Jahren wird der alte Traum des BUND an ersten Stellen zur Realität.
Wenn jetzt an Elz, Dreisam, Glotter, Kinzig, Rench, Kinzig, Schutter wieder Dämme zurückverlegt werden, wenn aus den "Bach-Autobahnen" auf ersten Teilstücken wieder mäandernder Bäche mit Kiesbänken und Auen werden, wenn der Lachs zurückkehren kann, dann hat das auch damit zu tun, dass aus dem Traum auch eine ständig wiederholte BUND-Forderung an die politisch Verantwortlichen wurde. Die neuen Natur-Flächen sind schön und wertvoll und dennoch immer auch erkennbar "Reparatur" und wir wissen, dass gerade jetzt mit europäischen Geldern in Südosteuropa die letzten frei fließenden Flusssysteme zerstört und die alten Fehler der Vergangenheit wiederholt werden. So ist das Glas halb voll und halb leer, aber ohne den Druck des BUND und der Umweltbewegung wäre es ganz leer...
Die Natur aus zweiter Hand an Elz, Dreisam, Kinzig und Glotter wird sich entwickeln. Kommende Hochwasser werden sie mehr verändern als manche Planer heute planen und wir warten auf Lachs und Flussregenpfeifer.

Axel Mayer, BUND Geschäftsführer

Elz, Dreisam, Glotter, Kinzig, Wiese, Rhein... Kanalisierte Bäche und Flüsse und kein Hochwasserschutz rheinabwärts





Dreisam, Elz, Glotter, Kinzig, Rhein ?


Die Schutter entspringt am Hünersedel (Schwarzwald) oberhalb von Schweighausen in 680 Meter Höhe, entsteht aber eigentlich erst im Ort Schweighausen aus der Vereinigung mit zwei kleineren Bächen, dem Geisbergbach und dem Lohbach. (Dessen Quelle wurde 1904 von der Sektion Lahr des Schwarzwaldvereins als „Schutterquelle“ gefasst.) Sie fließt zunächst nach Westen, dann nach einem fast rechtwinkligen Knick in nördlicher Richtung durch die Gemeinden Schuttertal und Seelbach, macht dann immer mehr einen Bogen nach Westen und durchfließt das Stadtgebiet von Lahr. Dann verlässt die Schutter den Schwarzwald und fließt in nördlicher Richtung parallel zum Rhein durch die Oberrheinische Tiefebene. Sie durchquert die Gemarkungen von Friesenheim, Neuried, Schutterwald und mündet bei Kehl in die Kinzig, wenige Kilometer, bevor diese ihrerseits in den Rhein mündet.
Am Ende der letzten Eiszeit (Würmeiszeit) floss die Schutter mit weiteren Schwarzwaldflüssen parallel zum Rhein in der noch heute erkennbaren Kinzig-Murg-Rinne (Kinzig-Murg-Fluss).
Größere Zuflüsse zur Schutter sind der Sulzbach und die Unditz.
Quelle: Wikipedia
Es gibt an der Schutter aber auch Erfreuliches zu berichten:
„Zwischen Eckartsweier und Kehl ist die Schutter in den letzten Jahren in vorbildlicher Weise rückgebaut worden. In den Bereichen, wo die Schutter wegen der Wasserkraftnutzung aufgestaut wurde, gibt es teilweise relativ hohe Dämme, die aber dem Landschaftsbild nicht wirklich abträglich sind.“ sagt der Umwelt- und Naturschützer Sepp Hugelmann aus Schuttern.




Elz
gradgschdregdi
kanalisierdi
izwängdi
zwische de Damme
draimsch vu
Kehre
Welle
Insle

Elz
gradgschdregdi
kanalisierdi
izwängdi
zwische de Damme
draimsch vu
Lachs
Forelle
Biber
vum Rhie vum Meer

was solle mer mache
wenn dini Kraft nimi langd
wenn kei gross Wasser
meh kunnd
wenn under
dinem pflaschderde Ufer
kei Schdrand meh liegd
wenn unseri eigene Draim
gradgschdregd
kanalisierd
izwängd
zwische de Damme liege

Axel Mayer

Der Text könnte natürlich auch Rhein, Glotter, Kinzig oder Dreisam heissen...





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in den wichtigen, aktuellen Naturschutzkonflikten am Oberrhein? Es gibt am Oberrhein eine Vielzahl von Menschen mit einem großen Wissen und Sachverstand in Sachen Natur und Umwelt. Doch in den großen Konflikten um unsere bedrohte Restnatur, sei es beim IRP, beim Schmetterlingssterben, bei den Themen Flächenverbrauch und Zersiedelung halten sie sich meist "vornehm" und schüchtern zurück und überlassen die öffentliche Debatte & Leserbriefe den gut organisierten Lobbyisten und dem Stammtisch. Manche Spezialisten sehen auch nur ihr "Lieblingsbiotop" und vergessen darüber den großen Zusammenhang. Nur gemeinsam können wir wir die aktuellen Zerstörungsprozesse bremsen!
Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer






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