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BUND-Umwelttipp: Nistkästen bauen und verschenken.

07.10.2019

Ein umweltfreundliches Weihnachtsgeschenk: Nistkästen bauen und verschenken.





BUND-Umwelttipps


Nistkästen bauen - Ein ökologisches Weihnachtsgeschenk
Katzen in der Brutzeit unter Aufsicht halten
Beim Heckenschneiden an Freibrüter denken
Wie kommt Dein Müll in Stadt Land Fluss und Meer?
Apfelschwemme - Was tun?
Richtig Lüften im Sommer
Keine Hundekot-Beutel in den Wald werfen!
Wohnungen stromsparend kühl halten
Torffrei gärtnern - Moore und Klima schützen
Igeln über den Winter helfen
BUND erinnert an die Schonzeit für Gehölze
Lebensmittelverschwendung vermeiden. Regionale Erzeuger stärken
Richtig heizen – Klima und Geldbeutel schonen
Herbstlaub im Garten
Zwätschgezid...
Schnooge? Mugge? Brämme?
Obsteinkauf- Global denken- Lokal kaufen
Buchsbaumzünsler: Bekämpfen oder verzichten?
Global denken- Lokal spenden


"Stubentiger statt Outdoortiger" – Katzen in der Brutzeit unter Aufsicht halten
Der Regionalverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bittet die Besitzer/innen von Hauskatzen in den kommenden Monaten um besondere Rücksicht: Die Vögel bauen derzeit ihre Nester und ziehen ihren Nachwuchs auf, Kröten und Frösche sind zu und von ihren Laichgebieten unterwegs.
Katzenhalter sollten insbesondere im Frühjahr aus ihren "Outdoortigern" "Stubentiger" machen. Die größte Gefahr droht den Vögeln und Amphibien in der Dämmerung morgens, abends und nachts. Hier sind Katzen mit ihren perfekten Sinnesleistungen fast allen anderen Tieren überlegen. Auch satte Katzen gefährden einheimische Singvögel, vor allem deren weitgehend hilflosen Nachwuchs. In jedem noch so verschmusten Stubentiger steckt ein Raubtier. Dafür kann die Katze nichts. Hier sind Herrchen und Frauchen gefordert. Ein Halsband mit Glöckchen macht Vögel auf die Katze aufmerksam und kann die Zahl der erbeuteten Vögel um 30-50% reduzieren. Doch nehmen Sie nur ein Band mit dünnem Gummizug, so dass die Katze es über den Kopf ziehen kann, wenn sie in einem Gebüsch hängen bleibt. Ein besonders großes Problem für Natur und Vogelwelt sind verwilderte Hauskatzen. Sie sollten unbedingt sterilisiert oder kastriert werden um die Probleme in den Griff zu bekommen.
Erschweren Sie Katzen den Zugang zu Nistplätzen von Vögeln und Amphibienstandorten. Bringen Sie Nisthilfen so an, dass Katzen keinen Zugang haben.
Wildernde Hauskatzen töten in Deutschland jährlich Millionen Vögel. Das ist aber nur ein Teil des Problems. Die Verschlechterung der Lebensräume für die heimischen Vogelarten, aus- und aufgeräumte Landschaften und Gärten, Naturverlust und nicht zuletzt auch Glasscheiben an Gebäuden sind für die Vögel das größere Problem. Aber trotzdem: Auch Ihre Katze tötet Vögel, wenn sie die Gelegenheit dazu hat.

Umfangreiche Infos zu diesem Thema finden Sie hier:
Vogelsterben - Ursachen
Katzen fressen Vögel







BUND-Umwelttipp: Vogelschutz mit Gartenschere / Beim Heckenschneiden an Freibrüter denken
Gerade jetzt um diese Jahreszeit werden noch viele Hecken geschnitten. Dabei gibt es durchaus auch Möglichkeiten zum aktiven Vogelschutz für Freibrüter beizutragen.

Freibrüter sind Vogelarten,die ihre Nester und Horste frei, das heißt nicht in Höhlen oder in Nischen anlegen. Für viele Vogelarten kommen dafür Bäume, Sträucher, Hecken, Reisighaufen, Röhricht usw. in Betracht. Freibrüter wie Buchfink, Hänfling, Dompfaff, Gelbspötter und Neuntöter bauen ihre Nester gerne im oberen Teil von Hecken und Sträuchern; dagegen bevorzugen Grasmücken, Zilpzalp und Zaunkönig dichtes Gestrüpp in Bodennähe. Weitere Freibrüter sind u.a.: Heckenbraunelle, Stieglitz, Rotkehlchen, Singdrossel und Amsel. Für einen Teil der Freibrüter können Astquirle geschnitten oder gebunden werden.

Nistquirle entstehen, wenn man Zweige eines Strauches von Hainbuche, Weißdorn, Liguster oder anderen Heckenpflanzen zusammenbindet. Die Zweige müssen sich dabei kreuzen und einen Trichter bilden, der so groß sein soll, dass eine große Faust darin Platz hat. Die Zweige sollen sich gegenseitig verstreben, damit sich die Lage auch bei Wind nicht verändert. Zum Binden benutzen wir Schnur. Draht könnte die Zweige verletzen oder den Saftstrom stoppen. Grasmücken, Drosseln, Hänflinge, Girlitz, Distelfink, Heckenbraunelle, Zaunkönig haben schon in solchen Nisthilfen gebrütet. Nistquirle kann man aber auch durch Schnitt erzeugen. Für den Quirlschnitt eignen sich besonders gut Weißdorn, Hainbuche, Weide, aber auch Feldulme, Wildapfel und Wildkirsche. Vom Herbst bis zum zeitigen Frühjahr - vor dem Austrieb - können wir die Quirle schneiden. Und zwar werden die Gehölze in 1,2 oder 1,8 Metern Höhe abgeschnitten oder abgesägt. Allerdings sollten die Büsche nicht zu schattig stehen. Im Schatten entwickeln sich keine dichten Verzweigungen. Um die Schnittstelle herum entwickeln sich ringförmig Schößlinge. Das ganze sieht dann aus wie ein nach oben gestreckter Arm mit geöffneter Hand. Im kommenden Herbst schneiden wir diese Schößlinge auf etwa 10 cm zurück, durch den erneuten ringförmigen Austrieb bildet sich dann eine richtige Nistkrone. Wir sollten die Nistquirle alljährlich überwachen und immer wieder einmal zurückschneiden, damit sie nicht kahl werden. An Dornensträuchern bilden die austreibenden Zweige gleichzeitig einen guten Schutz gegen Feinde.

Quirlschnitt
Nistbüschel




BUND-Umwelttipp: Wie kommt Dein Müll in Stadt Land Fluss und Meer?
Die zunehmende Vermüllung der Meere ist zwischenzeitlich eines der großen globalen Umweltprobleme. Jährlich verenden etwa 1.000.000 Seevögel und 100.000 Meeressäuger durch den Plastikmüll in den Meeren der Welt. In weiten Teilen des Meeres gibt es mittlerweile 6 mal mehr Plastik als Plankton. Doch wie kommt der südbadische Müll in Stadt Land Fluss und Meer, wo doch die Mehrzahl der vernünftigen Menschen ihren Abfall ordnungsgemäß entsorgt?
Neben Plastikeinträgen aus der Landwirtschaft ist eine der wichtigsten Quellen des Mülls in der Landschaft die Tatsache, dass Menschen trotz Sturmwarnung ihre gelben Säcke vor die Tür stellen. Die viel zu dünnwandigen Säcke sind am Morgen nach Sturmnächten häufig zerfetzt und der Inhalt in allen Straßen verstreut. Es ist einfach unvernünftig, trotz Sturmwarnung gelbe Säcke vor die Tür zu stellen.
Hier zeigt sich auch eine massive Entfremdung vieler Menschen von den Naturgewalten. Der Zusammenhang zwischen Sturm und drohender Vermüllung wird häufig leider nicht gesehen. So brachten auch die aktuellen Herbst- und Winterstürme erneut eine massive Vermüllung von Städten und Gemeinden und trotz umfangreicher Reinigungsarbeiten wandert immer noch ein Teil des Mülls in Landschaft und Gewässer.
Aus diesen Gründen bittet der BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein die Bevölkerung, bei Sturmwarnung die gelben Säcke nicht "in den Wind" zu stellen, vernünftig zu sichern, oder diese lieber noch einmal zwischen zu lagern.
Mehr Infos: hier


Apfelschwemme - Was tun?

Nach einem schwierigen Jahr für die Landwirtschaft mit Hitze, Dürre und massiven Ernteausfällen durch menschengemachten Klimawandel gibt es in Südbaden zumindest eine sehr gute Apfel- und Zwetschgenernte. Manche reden sogar von einer Apfelschwemme.

Viele Äpfel – was tun? Der BUND Regionalverband am Südlichen Oberrhein hat dazu einen etwas „altmodisch klingenden“, gleichzeitig aber sehr modernen, nachhaltigen Tipp: Einfach dann Äpfel, Birnen und Zwetschgen essen, wenn sie reif sind und wenn es viele gibt. Das heißt jetzt, am besten direkt beim Landwirt, Obst kaufen, verschiedene Rezepte mit Äpfeln ausprobieren, Apfelmus oder getrocknete Apfelringe selber machen und einheimischen, lokalen Apfelsaft trinken. Nach dem trockenen Hitzesommer gibt es zum Teil viele, aber kleine Früchte die nicht „der Norm“ entsprechen, aber dennoch lecker sind. Wer „Global denkt und lokal kauft“, findet auch für diese Früchte vielseitige Verwendung

Der Tipp passt nicht ganz in eine Zeit, in der uns eine geschickte Werbung dazu bringt, an Weihnachten Erdbeeren zu kaufen. Nicht nur unter Klimagesichtspunkten ist es aber sinnvoll, regional und saisonal zu kaufen. Immer größere Mengen an Apfelsaft und Apfelsaftschorle kommen zwischenzeitlich aus China. Der klimafeindliche Ferntransport ist viel zu billig und mit chinesischen Hungerlöhnen kann unsere Landwirtschaft nicht mithalten. Es ist gewollt und ärgerlich, dass auf den Getränkeflaschen das Herkunftsland nicht groß und deutlich gekennzeichnet ist. Apfelsaftimport aus China, Polen oder Weißrussland lohnt sich für die Saft-Firmen nur dann, wenn der Saft aus Konzentrat hergestellt ist. Darum: Beim Apfelsaftkauf auf die Kennzeichnung „Direktsaft“ oder „nicht aus Konzentrat“ achten!

Der regionale Einkauf unterstützt die hiesige Landwirtschaft, trägt so zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei und bietet damit auch Lebensgrundlagen für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt.






Richtig Lüften im Sommer

Gerade im Hitzesommer 2018 ist es für die meisten Menschen wichtig, dass die Wohnung angenehm temperiert bleibt. Der BUND-Regionalverband gibt Tipps, wie das ohne stromfressende Klimaanlagen erreicht werden kann. Klimaanlagen heißen Klimaanlagen weil sie beim gegenwärtigen Kohleanteil an der Stromproduktion das Klima gefährden.

Im Gegensatz zum Winter werden im Sommer die Fenster häufig in Dauer-Kippstellung gelassen. Gerade in stark bebauten Gebieten heizen sich aber Straßen, Pflaster und Dächer im Laufe des Tages zunehmend auf. Warme Luft kann außerdem viel Feuchtigkeit aufnehmen und transportieren. Die Fenster sollten also besser nur morgens früh oder nachts geöffnet werden, wenn die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit niedrig sind. Das gilt in besonderem Maße auch für den Keller, wo sich sonst durch die Abkühlung der warmen Luft an den kalten Wänden Feuchtigkeit niederschlagen kann.

Für einen schnellen Luftaustausch sollte kurzzeitig möglichst für Durchzug gesorgt werden. Wo das nicht möglich ist, kann ein stromsparender Ventilator die Luftbewegung unterstützen.

Zusätzlich sollten die geschlossenen Fenster tagsüber möglichst beschattet werden. Jalousien, Rollläden sowie auf Terrasse oder Balkon angebrachte Markisen und Sonnensegel können dafür sorgen, dass sich die Fenster und umliegenden Bauteile nicht zu sehr aufheizen. Auch Grünpflanzen vor den besonnten Außenwänden tragen dazu bei, den Temperaturanstieg zu begrenzen.
Wissenschaftler wie Eberhard Parlow, Klimaexperte der Universität Basel, gehen davon aus, dass in den nächsten 80 Jahren die Jahresdurchschnittstemperatur im Oberrheingraben im Vergleich zu heute noch mal um 3,5 bis vier, in den Städten sogar um bis zu fünf Grad Celsius steigen wird. Wir müssen uns also auf steigende Temperaturen einstellen.

Weitere Infos zum Hitzesommer 2018 finden sie hier




Keine Hundekot-Beutel in den Wald werfen!

Seit einigen Jahren gibt es auch im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald eine schwer erklärbare "Modewelle". Einige Hundebesitzer packen den Kot ihrer Vierbeiner zwar vorschriftsgemäß in Beutel, doch entsorgt wird der dann nicht im Mülleimer, sondern in der Natur und "ziert" Waldränder und Wiesen. In Deutschland sind ca. acht Millionen Hunde gemeldet und das bedeutet etwa 16 Millionen Stinkehaufen pro Tag, also über 5800 Millionen Haufen im Jahr. Schätzungen zufolge werden mehr als 500 Millionen Beutel pro Jahr in Deutschland verwendet und ein Teil davon landet in der Natur.

Immer mehr dieser sehr dauerhaften und langlebigen Plastiktüten finden sich entlang der Wege. Es handelt sich erfreulicherweise (noch) um eine kleine Minderheit der Hundehalter, die so handeln, weil der Weg zum nächsten Abfallbehälter zu weit ist.

In Stadt, Dorf und in landwirtschaftlich genutzten Flächen sollten die Hinterlassenschaften der Hunde auf jeden Fall in den Abfallbehälter. Gelangt der Kunststoff samt Ausscheidungen übers Heu in den Futtertrog, ist die Gesundheit der Tiere in Gefahr. Im Wald ist im Not- und Zweifelsfall eine Handvoll Erde die bessere "Abdeckung", als die konservierende Verpackung in einer Plastiktüte.

Was diese "Tüten" für Gemeindearbeiter bedeuten, die mit einem Freischneider das öffentliche Grün pflegen, ist leicht vorstellbar. Das neue Müll-Phänomen passt leider gut in eine zunehmend egoistische Gesellschaft, in der viele Menschen davon ausgehen, dass irgendjemand "hinterherputzt".

Die Presseerklärung mit mehr Infos finden Sie hier.




Wohnungen stromsparend kühl halten

Der menschengemachte Klimawandel wird gerade den Menschen am Oberrhein immer heißere Sommer bescheren. Nach Ansicht vieler Experten besteht die Gefahr, dass aus zukünftigen globalen zwei Grad mehr, vier Grad und mehr zusätzlich am Oberrhein werden. Sobald es draußen heiß wird, rüsten immer mehr Mieter und Wohnungsbesitzer mit Klimageräten auf. Laut Umweltbundesamt werden in Deutschland jährlich rund 140.000 Klimageräte gekauft. Infolgedessen steigt auch der Strombedarf. Es ist paradox: Klimageräte beschleunigen beim gegenwärtigen Energiemix den Klimawandel. Der BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein empfiehlt den Verbrauchern, auf Klimageräte zu verzichten. Auch ohne sie kann eine Wohnung mit ein paar Tricks kühl gehalten werden.

Am besten ist es, die Wohnung nur nachts und in der Frühe zu lüften. Tagsüber, wenn die Temperaturen hoch klettern, sollte die Sonne möglichst nicht ungefiltert in die Zimmer scheinen. Fenster lassen sich mit lichtdichten Markisen, Vorhängen sowie Rollläden verschatten oder verdunkeln. Zu beachten ist auch, dass sämtliche versteckte Wärmequellen ausgeschaltet werden. Dazu gehören alle ungenutzten Netzteile und Geräte im Standby-Betrieb. Auch alte Glühbirnen erzeugen neben Licht sehr viel Wärme, LEDs heizen dagegen fast gar nicht.

Sollte es trotz dieser Maßnahmen zu heiß werden, ist eher ein Ventilator zu empfehlen. Dieser verbraucht wesentlich weniger Strom als ein Klimagerät. Schließlich sorgen eine gute Gebäudedämmung und moderne Fenster für Kühlung. Im Sommer wird Wärme abgeschirmt, im Winter bleibt es innen warm. Die Farbe der Außenwände spielt ebenfalls eine Rolle. Sehr dunkle Wände erhitzen sich unter starker Sonneneinstrahlung auf bis zu 70 Grad, während weiße Wände nur etwa fünf Grad wärmer werden. Günstig ist auch eine begrünte Fassade. Die Pflanzen verdunsten permanent Wasser, wobei sie die Wände kühlen.

Mehr Infos zu Klimageräten hier.






Torffrei gärtnern - Moore und Klima schützen
Der Frühling ist da: Balkone werden bepflanzt, Blumenkübel aufgestellt und Gärten farbenfroh gestaltet. In Gartencentern und Baumärkten sta­peln sich die Säcke mit Blumen- und Pflan­zener­­de.

Doch der Großteil davon enthält Torf – ein Stoff aus den Mooren, die dafür ausgebaggert und zerstört werden. Moore beheimaten bedrohte Tier- und Pflanzenarten wie Goldregenpfeifer, Hochmoorbläuling oder Sonnentau und binden zudem große Mengen klimaschädliches Koh­len­dioxid. Moore bedecken nur drei Prozent der Erde, speichern jedoch doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammengenommen.

Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf werden in Deutschland jedes Jahr verbraucht, etwa zweieinhalb Millionen in Hobbygärten. Ein erheblicher Teil des Torfs kommt inzwischen aus baltischen und russischen Hochmooren. Sie zählen zu den größten und kostbarsten Mooren Europas.
Für Gartenfreunde und Blumenliebhaber, die Moore schützen und torffrei gärtnern wollen, gibt es nach Ansicht des BUND am Südlichen Oberrhein jedoch eine gute Nachricht: Die meisten Baumärkte und Gartencenter bieten mittlerweile torffreie Erden an. So gibt es neben torffreien Universal-Erden verschiedener Hersteller auch solche für Anzucht, für Kräuter, für Gemüse, zum Pflanzen oder für Hochbeete. Zwar sind torffreie Erden etwas teurer, doch ihre Verwendung schont die Natur. Achten Sie beim Kauf auf die Kennzeichnung "torffrei" oder "ohne Torf". Da der Aufdruck "Bio" hier nicht geschützt ist, findet man ihn auch auf torfhaltigen Erden. Jedoch sind auch Torfersatz wie Rindenhumus, Holz- und Kokosfasern begrenzte Rohstoffe, die nur langsam nachwachsen. Hinzu kommt der Energieverbrauch für Herstellung und Transport. Der beste Torfersatz ist daher Kompost, den Sie auch in gewerblichen und kommunalen Kompostieranlagen kaufen können. Wenn Sie Kräuter, Blumen und Gemüsepflanzen selbst ansäen, meiden Sie zudem Torf in Fertigtöpfen.





Umwelttipp Nistkästen bauen: Ein ökologisches Weihnachtsgeschenk
Amsel, Drossel, Fink und Star... Wer kennt nicht zumindest die Zeile des alten Liedes. Vögel erfreuen uns mit ihrem Gesang, sie vertilgen große Mengen Schädlinge und sind beliebt. Und dennoch herrscht nicht nur bei "Amsel, Drossel, Fink und Star" Wohnungsnot. Die Landschaft ist ausgeräumt, der Wald ist häufig "aufgeräumt", Hecken verschwinden und in den herausgeputzten Städten und Dörfern finden sich immer weniger Nischen für die ganze bunte Vogelwelt und andere Tiere. Mit dem Bau von Nistkästen und Nisthilfen können insbesondere Kinder und Jugendliche für die Tierwelt, die Natur und auch für den Umweltschutz begeistert werden.

Auf der BUND-Homepage www.bund-freiburg.de finden Sie eine Vielzahl von Bauanleitungen für Nistkästen. Ein selbst gebauter Nistkasten ist ein schönes Weihnachtsgeschenk. Und für die handwerklich nicht so begabten Menschen gibt es unter www.bund-freiburg.de auch einen Nistkastenbausatz, gefertigt in einer regionalen Werkstatt für Menschen mit Behinderung.


Nistkasten: Ein ökologisches, umweltfreundliches Geschenk

Wer einmal einen Nistkasten gebaut hat, wer Vögel und Natur beobachtet, wird auch sehen, dass der Bau von Nisthilfen nur ein erster, wichtiger, kleiner Schritt ist. Denn die Bedrohung von Vögeln, Natur und Umwelt erfordert weitergehende Schritte. Auf diesem Wege lernt man, dass Natur in Gärten, Wälder, Städte und Dörfer zurückgebracht werden muss und dass Vogel-, Natur- und Umweltschutz langfristig auch dem Menschen dient und nutzt.
Axel Mayer / BUND Regionalverband

Nistkästen bauen: hier
Nistkästen kaufen: hier










Igeln über den Winter helfen

Herbstzeit ist Igelzeit. Sobald die Temperaturen unter fünf Grad fallen, verlassen die nachtaktiven Tiere auch tagsüber ihre Nester und sind in Parks und Gärten anzutreffen: Sie müssen sich die nötigen Fettreserven als Kälteschutz und Nahrungsvorrat für den Winterschlaf anfressen. Neben Insekten, Asseln, Würmern und Schnecken suchen sie auch nach einem trockenen und frostsicheren Quartier.

Sehen Sie einen Igel in Ihrem Garten, können Sie ihn bei seinen Winterschlafsvorbereitungen unterstützen: Schaffen Sie Unterschlupfmöglichkeiten für die Tiere. Dichtes Gebüsch, Reisig- und Komposthaufen oder trockene Hohlräume unter Holzstapeln in Gartenhäuschen oder unter Treppen eignen sich als Schlafplatz. Lassen Sie auch Blätter, Gestrüpp und Zweige in einer Gartenecke liegen. Diese Materialien nutzen Igel, um ihre Nester zu isolieren und sich während des Winterschlafs darin einzuwickeln. Kompost- und Reisighaufen können daher getrost liegen bleiben.

Nur in Ausnahmefällen sollten Sie Igel zum Überwintern in Ihr Haus aufnehmen. Tiere, die bei anhaltendem Bodenfrost oder Schnee tagsüber unterwegs sind und Anzeichen von Unterernährung aufweisen, krank oder verletzt sind, bedürfen unserer Hilfe. Untergewichtige Tiere erkennt man an einer Einbuchtung hinter dem Kopf, der sogenannten "Hungerlinie". Kranke Igel sind apathisch und rollen sich bei Berührung nicht zusammen, ihre Augen sind eingefallen und schlitzförmig. Während untergewichtigen Igeln mit Unterkunft, Nahrung und Winterschlaf geholfen werden kann, benötigen kranke und verletzte Tiere dringend fachmännische Hilfe. Setzen Sie sich mit dem Tierarzt, Tierheim oder einer Igelstation in Verbindung.






BUND-Umwelttipp: BUND erinnert an die Schonzeit für Gehölze

In der Geschäftsstelle des BUND Regionalverbandes Südlicher Oberrhein gehen auch im März immer wieder Hinweise ein, dass im Siedlungsbereich, auf Streuobstwiesen oder an Straßen Gehölze zurückgeschnitten oder gerodet werden. Deshalb erinnert der Naturschutzverband daran, dass laut Bundesnaturschutzgesetz zwischen 1. März und 30. September Bäume, Hecken und lebende Zäune (bis auf Ausnahmen) nicht abgeschnitten oder auf Stock gesetzt werden dürfen.

Der Sinn dahinter? Auf und unter Büschen oder Bäumen finden Vögel, Säugetiere oder Insekten nicht nur mehr oder weniger ganzjährig Nahrung und Schlafplätze, sondern mit Beginn der Vegetationszeit werden sie zur Kinderstube für zahlreiche Vögel. So brütet beispielsweise der Zaunkönig, ein winziger, aber lautstarker und auch im Siedlungsgebiet vorkommender Sänger in den unteren Etagen wenig gepflegter Gebüsche. Außerdem sind die frühblühenden Weiden(kätzchen) eine der ersten Nahrungsquellen für Honig- und Wildbienen.

Zwar sind schonende Pflegeschnitte auch während der Vegetationszeit zulässig. Aber, so Axel Mayer von der BUND-Geschäftsstelle in Freiburg: "Falls Sie Nester oder gar brütende Vögel antreffen, schonen Sie unsere tierischen Mitbewohner und warten Sie mit dem Schneiden bis nach der Brutsaison. Der nächste Herbst kommt bestimmt!"





BUND-Umwelttipp: Lebensmittelverschwendung vermeiden. Regionale Erzeuger stärken

Rund ein Drittel aller in Deutschland gekauften Lebensmittel wird weggeworfen, das meiste davon in den Haushalten. Pro Kopf und Jahr sind das über 80 Kilogramm angefangene, abgelaufene oder überzählige Lebensmittel. Zu den Verschwendern gehören aber auch Industrie, Großverbraucher und Handel. Und schon bei der Ernte werden etwa 30 Prozent der pflanzlichen Erzeugnisse aussortiert, weil sie in Farbe, Form oder Größe bestimmten Handelsnormen nicht entsprechen. Der BUND-Regionalverband Südlicher Oberrhein wirbt deshalb dafür, sich beim Einkauf nicht von Sonderangeboten oder bunten Auslagen zum Kauf von viel zu viel Lebensmitteln `verführen` zu lassen, die später weggeworfen werden. Und dort wo es möglich ist, sollten Kundinnen und Kunden ihre Nahrungsmittel direkt von den Produzenten beziehen. Dies sind vor allem sogenannte „Direktvermarkter“, also Landwirtschaftsbetriebe, die ihre Waren auf lokalen Märkten anbieten bzw. über einen Onlinevertrieb zum Kunden nach Hause liefern. Gerade am Südlichen Oberrhein, wo es in Nischen noch eine kleinteilige, bäuerliche und ökologische Landwirtschaft gibt, sollte diese von den Kundinnen und Kunden gestärkt werden. Global denken - lokal kaufen, ist auch hier die Devise.





BUND-Umwelttipp: Richtig heizen – Klima und Geldbeutel schonen

Mit der kalten Jahreszeit beginnt auch die Heizperiode. Doch Heizen ist nicht nur teuer, sondern verbraucht im Haushalt mit Abstand am meisten Energie und verursacht die größten Mengen an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2). Mit dem richtigen Heizverhalten kann man Geldbeutel und Klima erheblich schonen. So spart beispielsweise die Senkung der Raumtemperatur um nur ein Grad Celsius im Durchschnitt sechs Prozent Energie. Deswegen empfiehlt der BUND am Südlichen Oberrhein, Räume nicht zu stark aufzuheizen.

Als Richtwert im Wohnraum gelten 20 Grad Celsius. Dies entspricht auf den meisten Thermostatventilen Stufe 3. In der Küche sind 18 und im Schlafzimmer 17 Grad Celsius ausreichend. Das Badezimmer darf mit 22 Grad Celsius etwas wärmer sein. Nachts oder auch tagsüber, wenn niemand zuhause ist, kann die Temperatur um drei bis fünf Grad gesenkt werden. Die Heizkörper voll aufzudrehen ist nicht nötig, da das Ventil dann eine sehr hohe Zieltemperatur ansteuert. Dabei wird die gewünschte Raumtemperatur schnell überschritten und unnötig viel Energie vergeudet.

Auch während der Heizperiode ist regelmäßiges Lüften unerlässlich, um die Feuchtigkeit in Wohnräumen zu verringern und eine gute Luftqualität zu gewährleisten. Sonst kann sich in der Wohnung Schimmel bilden. Daher sollte man mehrmals täglich die Fenster ganz öffnen und fünf Minuten kräftig durchlüften. Dauerhaft gekippte Fenster erhöhen den Energieverbrauch.

Außerdem ist darauf zu achten, dass Heizkörper nicht durch Möbel und Vorhänge abgedeckt oder zugestellt sind, da die erwärmte Luft sich sonst nicht im Raum verteilen kann. Zusätzlich können nachts die Wärmeverluste durch das Fenster durch schließen der Rollläden um etwa 20 Prozent verringert werden. Geschlossene Vorhänge verstärken diesen Effekt.





BUND-Umwelttipp: Herbstlaub im Garten

Das Farbenkleid der Natur sieht im Herbst nicht nur besonders gut aus, es erfüllt auch wichtige Funktionen für Tiere und Pflanzen. Laub und andere Pflanzenteile bieten eine natürliche Bodenabdeckung für Bäume und Sträucher, Winterquartier für Insekten und Dünger für das nächste Jahr. Der BUND-Regionalverband am Südlichen Oberrhein rät daher, nur sehr wenig im Garten „aufzuräumen".

Stauden, Sträucher und Blumenreste sollten nicht vollständig entfernt werden. Sie liefern bestes Vogelfutter: Körnerfresser wie Finken, Ammern und Zeisige bedienen sich an den Samenständen von Blumen. Heimische Sträucher wie Schneeball und Heckenrosen bieten ebenfalls Nahrung für hungrige Vögel. Holzartige Abfälle, die beim Zurückschneiden von Bäumen und Stauden entstehen, können in einer Gartenecke zu einem Reisighaufen aufgeschichtet werden. Das ist ein idealer Platz für den Winterschlaf der Igel. Aber auch Kröten oder Eidechsen finden zwischen den Zweigen Schutz und Nahrung.

Aus liegengebliebenen Blättern und Ästen entsteht über die Wintermonate eine Humusschicht, die dem Boden auf natürliche Weise Nährstoffe zuführt. Das zusätzliche Ausbringen von Torf wird dadurch überflüssig. Zur Zeit werden für die Torfgewinnung in Deutschland jährlich noch rund eintausend Hektar Hochmoorfläche vernichtet. Wer der Natur ihren Lauf lässt, kann sich die Kosten und Mühe der künstlichen Bodenabdeckung sparen. „Aufräumarbeit" erfordert nur der Rasen, der vom Laub befreit werden sollte.

Wer der Natur etwas nachhelfen will, dem empfiehlt der BUND, allzu festen Boden aufzulockern, aber nicht umzugraben, damit das Bodenleben intakt bleibt. Zusätzlich kann der Untergrund mit Rasenschnitt, Laub und holzigen Abfällen „gemulcht" werden. Dabei wird der Boden mit organischem Material bedeckt, damit er feucht, locker und nährstoffreich bleibt.




Zwätschgezid
S´isch Epfelzid, Bierezid, Mirabellezid un Zwätschgezid ... Global denken - Regional kaufen. Insbesondere im Herbst, wenn die Bäume vollhängen.




BUND-Umwelttipp: Schnooge? Mugge? Brämme ?

Nach dem Frühjahrshochwasser gibt es in Südbaden wieder eine Vielzahl von Stechmücken, Fliegen und Bremsen (auf badisch: Schnooge, Mugge, Brämme).
Es gibt einige Tipps, mit denen die kleinen Blutsauger abgehalten oder zumindest gebremst werden können: Fliegengitter an Türen und Fenstern, Regentonnen abdecken, vollgeregnete Töpfe entfernen und helle Kleidung tragen...
Der Bund für Umwelt und Naturschutz am Südlichen Oberrhein möchte an dieser Stelle aber vor allem aufzeigen, wie wichtig unsere Vogelwelt für die Schnakenbekämpfung ist. Vögel sind die natürlichen Feinde von Mücken und anderen Insekten. Sie fressen nicht nur eine Vielzahl von Insekten sondern auch deren Larven.
Es ist unglaublich wie viele Insekten ein Rauchschwalbenpaar für die Aufzucht der Jungen benötigt. Schätzungsweise 1.2 kg also ca. 100.000 bis 150.000 Insekten (eine Stechmücke wiegt viel weniger als eine Bremse) sind für die Aufzucht einer Schwalbenbrut von vier bis sechs Jungen nötig. Und manche Schwalben brüten zweimal pro Jahr!
Doch nicht nur die tagaktiven Vögel, sondern auch die nachtaktiven Fledermäuse haben Gefallen an den Insekten. Große Fledermäuse vertilgen im Verlauf eines Sommers bis zu einem Kilo Insekten. Die „Mückenfresser“ sind tatsächlich große Nützlinge und gerade haben viele Meisenarten auch die neue Nahrungsquelle, den Buchsbaumzünsler entdeckt.
Wer jetzt von „Schnooge, Mugge un Brämme“ geplagt ist sollte sich überlegen im Herbst und Winter Nistkästen auf zu hängen und im Garten ein wenig mehr vogelfreundliche „Wildnis“ zuzulassen. Bauanleitungen für Nistkästen finden Sie unter www.bund-freiburg.de und beim BUND in der Freiburger Wilhemstraße 24a gibt’s nach den Sommerferien auch wieder Nistkästen, gefertigt in einer regionalen Werkstatt für Menschen mit Behinderung.

Nistkasten bauen
Nistkasten kaufen

Nachtrag:

Manche Vogelarten sind zwar nicht ständig im Luftraum unterwegs, wie die Schwalben und Segler, aber dennoch hochspezialisiert auf den Mücken- und Fliegenfang in der Luft. So die Arten der Familie der Fliegenschnäpper.

Die meisten heimischen Schnäpper sind etwas schwer zu finden. Sobald die Zeit ihrer Gesänge verstrichen ist, bekommen selbst Waldläufer und ornithologische Experten nicht mehr viel von diesen Tieren mit. Auf dem Weg zum Schlossbergturm waren im April und Anfang Mai bis zu 3 Trauerschnäpper zu hören, von diesen ist jetzt meist nichts mehr zu sehen. Dafür ist mir die spätere Art der etwas unscheinbare Grauschnäpper direkt in den Baumkronen begegnet.

Der Grauschnäpper gehört zu den Vogelarten, die man hervorragend beim Fang von Kleininsekten beobachten kann. In Schnäppermanier fliegt der Vogel vorbeifliegende Insekten direkt an, schnappt sie nach einer in der Regel kurzen Verfolgung und kehrt auf einen seiner Ansitz-Zweige zurück. Oft sind dies abgestorbene Äste auch in hohen Bäumen und deshalb schwer zu finden. Wir in Freiburg haben aber dieses Jahr Glück, denn vom Schlossbergturm läßt sich der kleine Vogel mit den großen Augen ("Kindchenschema" - dazu gibt es ein schönes Bild bei Wikipedia) von schräg oben beobachten, denn in unmittelbarer Nähe gibt es ein Nest dieser spätbrütenden Art aus der Gruppe der Weitstreckenzieher. Und weil dieses Jahr das Geschehen in der Vogelwelt sich auch etwas hinzieht, wird der kleine Vogel wohl noch einige Tage aus sicherer Geländerposition in den Baumkronen (achten sie auf die Kiefer auf der Südseite!) zu beobachten sein
Wer beobachten möchte wie der Grauschnäpper auf Mückenfang geht sollte ein Fernglas und ein Vogelbuch mitnehmen. Wer dem Mückenvertilger im eigenen Garten helfen möchte, kann für ihn eine Halbhöhle aufhängen.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer, Freiburg




Obsteinkauf: Global denken - Lokal kaufen

Endlich ist Sommer und überall in den Geschäften wächst das Angebot an frischem Obst. In der Hitze werden Früchte besonders gerne gegessen, sie sind leicht, gesund und erfrischend. Doch auch wenn momentan überall in Südbaden die heimischen Früchte an den Bäumen hängen, in den Supermarkt kommen auch viele Obstsorten, die aus dem Ausland importiert werden und oft lange Wege hinter sich haben. In konventionellen aber auch in Bio-Supermärkten trifft man nicht selten zum Beispiel auf Kirschen aus der Türkei oder Erdbeeren aus Chile.

Der Transport der Früchte, oft mit dem Flugzeug oder per LKW, verbraucht große Mengen an Energie und CO2. Außerdem gehen bei langen Transportwegen mit der Zeit auch die Vitamine und Nährstoffe im Obst verloren. Verzichten sollte man auch auf Obstsorten, die momentan keine Saison in Deutschland haben. Der Bund für Umwelt und Naturschutz am Südlichen Oberrhein (BUND) empfiehlt daher beim Obstkauf immer die drei zentralen Säulen nachhaltiger Ernährung im Hinterkopf zu behalten: regional, saisonal und biologisch. Man sollte also beim Kauf von Obst darauf achten, dass dieses aus der Region oder zumindest aus Deutschland kommt, der Jahreszeit angemessen ist und wenn möglich aus biologischem Anbau stammt.



Buchsbaumzünsler: Bekämpfen oder verzichten?



Auch im Jahr 2013 fallen immer mehr Buchsbäume
in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz dem Buchsbaumzünsler zum Opfer. Der Buchsbaumzünsler, ein ostasiatischer Kleinschmetterling aus der Familie der Crambidae, wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts nach Mitteleuropa eingeschleppt und er verbreitet sich auch in Deutschland immer schneller.

Eine Ursache der Plage: Geiz ist geil
Wir alle verdienen gerne 30 Euro in der Stunde und kaufen gleichzeitig liebend gerne Produkte, die in China unter Sklavenhalterbedingungen für einen Stundenlohn von 50 Cent produziert wurden. Der Buchsbaum wurde viele hundert Jahre in Deutschland und Europa gezüchtet und vermehrt. Aber der Import aus China war für Baumärkte und Gartencenter im Zeitalter der Globalisierung einfach billiger. Und mit dem "billigen" Import haben wir uns den neuen aggressiven Schädling eingefangen. Manchmal schlägt die Natur einfach zurück und zeigt, dass Geiz ziemlich teuer werden kann...

Die Buchsbaumzünzler-Bekämpfung in den Gärten
wird häufig mit Giften durchgeführt. Zur Zeit gibt es in vielen Gärten wieder richtige "Gift-Orgien" wie in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Aus diesem Grund haben wir einige erste Informationen zu diesem wichtigen Garten-und Umweltthema zusammen getragen.

Buchsbaumzünsler! Was tun?


  • Keine Gifte, insbesondere keine bienengefährlichen Gifte im Hausgarten
  • Absammeln der Raupen (Ökologisch sehr "korrekt", allerdings nur bei kleinen Einzelbüschen wirklich machbar.)
  • Absaugen mit starkem Staubsauger, oder auswaschen mit starkem Wasserstrahl. (Diese Methode ist nicht unumstritten, da auch Nützlinge und andere Tiere betroffen sein können)
  • Abgelesene Raupen, und befallene Büsche nie auf den Kompost, sondern in einer festen Tüte in den Hausmüll. (Bei großen Pflanzen gibt es hier in den Gemeinden unterschiedliche Möglichkeiten der Entsorgung)
  • Nistkästen aufhängen. Noch kennen viele Vogelarten die "neu eingewanderte" Nahrungsquelle nicht. Es gibt aber erste Hinweise, dass manche Vögel die Raupen fressen. Nistkästen
  • Die kleinen Raupen können auch erfolgreich mit "biologischen Insektiziden" wie Bacillus thuringiensis oder Neem-Präparaten behandelt werden. (Genau die Gebrauchsanleitung beachten)
  • Der letzte Tipp fällt uns am schwersten.
    Da eine einmalige Bekämpfung nicht ausreicht, stehen wir alle vor der Frage, ob wir wirklich jedes Jahr die oben aufgeführten mühsamen Maßnahmen mehrfach durchführen wollen und können. Diese Frage stellt sich auch für die Menschen, die noch auf Gift im Garten setzen. Vielleicht müssen wir auch auf den Buchsbaum, diesen Teil unserer Gartengeschichte und das Prunkstück nicht nur der Bauerngärten, verzichten und auf andere Pflanzen (Eiben...) oder langfristig auf resistente Sorten ausweichen. Globalisierte Warenströme und der menschengemachte Klimawandel werden uns in Zukunft immer wieder vor solche schwierigen Entscheidungen stellen. Beim Buchsbaum trifft uns dies nur härter als bei den vielen anderen Pflanzen- und Tierarten, die durch unser Zutun täglich weltweit still und unbemerkt verschwinden.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer




Global denken - Lokal spenden
Kurz vor Weihnachten und dem Jahreswechsel füllen die Briefe von großen Wohlfahrts-, Tierschutz- und Umweltorganisationen die Briefkästen. An vielen Stellen wird eine sinnvolle, wichtige und notwendige Arbeit geleistet und Spenden werden dringend benötigt. Dennoch empfehlen wir den Blick auch auf die Anliegen der der „kleinen“ örtlichen und regionalen Organisationen zu richten. Gerade die örtlichen Umwelt- und Naturschutzorganisationen leisten eine wichtige Arbeit, die den Menschen vor Ort auch direkt zugute kommt. Darum empfehlen wir: „Global denken - Lokal spenden“. Eine regionale Umwelt-und Naturschutzorganisationen ist der BUND. Bewahrender regionaler Naturschutz und engagierter Umweltschutz prägt die Arbeit des BUND-Regionalverband Südlicher Oberrhein. Spendenkonto: BUND Regionalverband, Volksbank Freiburg
IBAN: DE36 6809 0000 0041 7311 09 - BIC: GENODE61FR1. Spenden sind steuerlich absetzbar.

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Dieser Artikel wurde 5611 mal gelesen und am 13.12.2019 zuletzt geändert.