25.04.2020
Waldsterben 2.0: Klimawandel, Hitzesommer & Trockenjahre
Wir erleben aktuell ein Waldsterben 2.0 welches das Waldsterben in den 80er Jahren des letzten Jahrhundert bei weitem übertrifft. In den 80er Jahren gab es massive Aktionen, Demos & Proteste der Umweltbewegung. Doch wo ist die Protestbewegung gegen das Waldsterben 2.0? Angesichts der Dimension der Schäden genügen die Proteste von Fridays for Future nicht!"
Axel Mayer
Vorwort
Wenn wir auf "unser, aktuelles" Waldsterben schauen, dann dürfen wir wir die beschleunigte Vernichtung der Regenwälder nicht vergessen! Die globale Waldvernichtung hat mit fast 30 Millionen Hektar pro Jahr einen dramatischen Spitzenwert erreicht –
29,4 Millionen Hektar Wald, eine Fläche fast so groß wie Großbritannien und Irland zusammen, wurden im Jahr 2017 abgeholzt, berichtet Global Forest Watch (GFW). Das ist fast so viel wie im Jahr 2016, in dem mit 29,7 Mio. Hektar so viele Bäume wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen durch den Online-Dienst der Rodung zum Opfer fielen.
Wer heute mit offenen Augen (nicht nur) durch den Schwarzwald fährt und geht, erkennt massive, akute Waldschäden, die stark an die Schadbilder der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts erinnern. Es gibt mit zunehmender Tendenz immer mehr abgestorbene Einzelbäume und Baumgruppen, schüttere Wipfel von Laubbäumen, Fichten und Tannen mit starken Nadelverlusten - die Ursachen sind vielfältig. Einerseits, und das ist positiv, gibt es bei der Forstverwaltung mehr Mut zu Totholz als in den früheren Jahrzehnten. Andererseits sind die aktuellen massiven Waldschäden insbesondere auf den Klimawandel und seine Begleiterscheinungen (extrem trockene Jahre, Hitze, Zunahme von Schadinsekten wie dem Borkenkäfer...) zurückzuführen. Gerade der Hitze- und Trockensommer 2018 hat zu einer Schwächung der Bäume und zur massiven Zunahme von Schadinsekten geführt.
Der Bund Deutscher Forstleute warnt: "Die Schäden im Wald [waren] noch nie so groß wie in diesem Jahr. Der Klimaschützer Wald sei zunehmend selbst vom Klimawandel bedroht: Stürme, Dürre, Waldbrände und der Borkenkäfer hätten hier bislang fast 30 Millionen Festmeter Schadholz verursacht, teilte der Verband mit. Das seien mehr als 1,5 Millionen aneinander gereihte Holz-Lastwagen. 300 Millionen Jungpflanzen seien vertrocknet, 300.000 Hektar durch Borkenkäfer und weitere 300.000 Hektar durch die Dürre beschädigt.[…]
Durch die Trockenheit der vergangenen Monate seien zudem fast 30 Prozent der in den vergangenen drei Jahren gepflanzten Bäume abgestorben. […] Die Schäden durch den Borkenkäfer bezifferte Schirmbeck auf 270 Millionen Euro. Viele Käfer überwintern, deshalb sei im kommenden Jahr damit zu rechnen, dass sie noch mehr der ohnehin geschwächten Bäume zum Absterben bringen." FAZ
Bei Fichten gibt es ein zunehmend flächenhaftes Absterben. Der zunehmende Klimawandel wird die Situation der Wälder verschlechtern. Lange, trockene Sommer wie in diesem Jahr werden wahrscheinlicher. Forscher beobachten, dass sich Luftströme auf der Nordhalbkugel seit einigen Jahren abschwächen, vermutlich ausgelöst durch eine wärmere Arktis. Weniger Hoch- und Tiefdruckgebiete wechseln sich dann über Mitteleuropa ab. Einzelne Hochdruckgebiete können dann wochenlang über einem Fleck hängen bleiben, und es fällt kaum mehr Regen. Die Folgen für den Wald und andere Ökosysteme sind verheerend.
Waldsterben, Klimawandelleugner, Wildtierstiftung & AFD
Der Ausstieg aus den fossilen Energien und der Wechsel zu umweltfreundlichen Energiequellen könnten die Probleme zumindest ansatzweise lösen. Doch industriegelenkte und industrienahe Klimawandelleugner, Bürgerinitiativen gegen Windkraft und die Deutsche Wildtierstiftung bekämpfen mit vorgeschobenen Naturschutzargumenten überall in Deutschland die umweltfreundlichen, zukunftsfähigen Energien.
Darf im Zusammenhang mit den aktuellen Waldschäden der alte, umstrittene Begriff des Waldsterbens wieder gebraucht werden? Die Debatten in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts haben den ökologischen Fortschritt beschleunigt und die Luftreinhaltung verbessert. Die damaligen Proteste und Aktionen gegen das Waldsterben und für saubere Luft, Flüsse und eine menschengerechte Umwelt führten mittel- und langfristig zu einer massiven Verbesserung der Luftqualität und zu einer Zunahme des Umweltbewusstseins. Gesetze wurden auf Druck der Umweltbewegung und gegen die Lobbyisten verschärft, der PKW-Katalysator wurde eingeführt, verbleites Benzin wurde verboten, Kraftwerke und Industrieanlagen wurden entstickt, entschwefelt und zum Teil technisch auch sicherer. Auch die Düngung mancher Wälder ist ein Ergebnis der Debatte. Eine von vielen Ursachen der Walderkrankungen war der Ausstoß von Schwefeldioxid und der damit verbundene saure Regen. Hier brachte der Protest die größten Erfolge. "So konnten zum Beispiel alleine in Baden-Württemberg die SO2-Emissionen von 334.200 Tonnen 1973 auf 58.800 Tonnen 1995 reduziert werden, was einem Rückgang um über 80 % entspricht." schreibt die LUBW Baden-Württemberg. "In den alten Bundesländern lagen schon im Jahr 1994 die SO2-Emissionen um 76% unter dem Niveau des Jahres 1970." schreibt das Umweltbundesamt in den "Daten zur Umwelt" 1997.
Weitere Kollateralerfolge der damaligen Debatte und Aktionen um das Waldsterben und des geschärften Umweltbewusstseins waren regional die Einführung der preisgünstigen Regiokarte in und um Freiburg und der Ausbau des ÖPNV. Bundesweit und global kam nach massiven Protesten das Verbot von FCKW (und damit die Rettung der Ozonschicht) und die Verbesserung der Luftreinhaltung bei Industrieanlagen und Müllverbrennungsanlagen. Gesundheitsgefährdende Dioxinemissionen gingen zurück. Die bessere Luftqualität und die massive Verringerung von Schwefeldioxid und des sauren Regens war auch ein Segen für Baudenkmäler.
Heute wird gerne von "Waldumbau" geredet. Das klingt zwar schöner und nach aktiver Problemlösung, aber der pointierte Begriff Waldsterben beschreibt das Phänomen deutlicher. Die aktuelle, bedrohliche Situation des Waldes, zeigt die Gefahren des Klimawandels. Wir müssen jetzt handeln. Der Streit um den Hambacher Forst war in diesem Zusammenhang ein wichtiger, weiterer Schritt gegen Klimawandel und Umweltzerstörung. Jetzt muss die Energiewende voran gebracht werden.
Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer
Waldsterben: Die alten Konflikte um das Thema der siebziger Jahre
werden heute immer wieder gezielt genutzt um der damaligen Umweltbewegung "Panikmache" vorzuwerfen. Gerade die gut organisierten Klimawandelleugner haben sich seit Jahren auf das Thema Waldsterben eingeschossen. "Es gab überhaupt kein Waldsterben und der Kampf für Luftreinheit war unnötig, dumm und reine Hysterie" ist die zentrale Aussage der industriegelenkten Lobbyisten der Öl- und Kohlekonzerne. Auch die FAZ, die Welt und neoliberale Netzwerke wie die "Achse des Guten", Michael Miersch von der "Wildtierstiftung", die AfD und "Tichys Einblick" verbreiten die Geschichte vom "Mythos" Waldsterben.
Das ist Grund genug einmal 4 Jahrzehnte zurück zu blicken. Das Thema Waldsterben und die massive Luft- und Umweltverschmutzung hatten damals die Menschen und Medien bundesweit beschäftigt.
Im Rückblick lässt sich sagen, dass der Streit für den Wald, für saubere Luft und eine bessere Umwelt eine Erfolgsgeschichte für Mensch, Natur und Umwelt war.
Die zunehmenden sichtbaren Waldschäden,
führten ab dem Jahr 1975 zu vielfältigen Medienberichten, zu Aktionen und Demonstrationen gegen das Waldsterben und für saubere Luft. Die bundesweite Debatte um das Waldsterben verstärkte sich insbesondere um das Jahr 1983. Auch in Südbaden gab es große Demonstrationen und Aktionen für saubere Luft und gegen umweltgefährdende Industrien und Luftverschmutzer.
Waldsterben und weniger Schadstoffe: Der Streit um das Waldsterben hat die Luftqualität und die Lebensqualität verbessert
Mit vierzig Jahren Abstand wird von interessierten Kreisen gerne die Frage gestellt,
ob so ein Plakat und die ganze Bewegung gegen das Waldsterben eventuell zu "heftig und undifferenziert" waren. Diese Frage wird insbesondere von den organisierten Klimawandelleugnern, aber auch von den als Journalisten getarnten Industrielobbyisten Dirk Maxeiner und Michael Miersch (heute Wildtierstiftung) Info aufgeworfen. Doch sowohl das Plakat als auch die Aktionen der Umweltbewegung in den siebziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts müssen vor dem geschichtlichen und umweltpolitischen Hintergrund der damaligen Zeit gesehen werden. Damals wie heute gab es einflussreiche und mächtige Interessengruppen, die für die uneingeschränkte "Freiheit der Industrie" stritten Gewinne zu machen, ohne Rücksicht auf Mensch, Natur und Umwelt nehmen zu müssen. Wenn sich diese Konzerninteressen damals durchgesetzt hätten, wären wir heute immer noch in der umweltpolitischen Steinzeit. Der Umweltbewegung wurde und wird Alarmismus vorgeworfen. Alarmismus ist auch ein neoliberaler Kampfbegriff in der politischen Debatte.
Einschub: Noch eine Ankündigung / Alarmismus, die nicht eintraf...
Im letzten Jahrhundert hat der BUND und die Umweltbewegung vor den massiven Folgen des DDT-Gifts auf die Vogelwelt gewarnt. Jetzt nimmt die Zahl der Wanderfalken wieder zu. Also alles Fake-News der Umweltbewegung?
Der lang zurückliegende Kampf gegen das Ultragift DDT hat sich für Vogel und Mensch gelohnt. Insbesondere vogel- und fischfressenden Greifvögel, wie der Wanderfalke oder der Sperber waren massiv bedroht. Katastrophale Bestandseinbrüche und ein DDT-bedingter erheblicher Rückgang der Eischalendicke nach 1950 wurden in weiten Teilen der nördlichen Hemisphäre verzeichnet. In Europa starb der Wanderfalke in Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und der DDR bis Ende der 1970er-Jahre aus. Das Verbot von DDT und die damit verbundene Bestandszunahme dieser Greifvögel ist ein großer Erfolg der Umweltbewegung. Der heutige Kampf gegen Neonicotinoide und andere Agrargifte ist für Insekten, Vögel und Umwelt ähnlich wichtig wie die frühen Konflikte um DDT.
Die erkennbaren Symptome der Waldschäden nahmen damals zu,
Kinder in der Nähe von Großverbrennungsanlagen litten an Pseudokrupp, in der Nähe von deutschen Bleichemiewerken starben Kühe an Bleivergiftung, Kläranlagen waren selten und viele Bäche und Flüsse Kloaken, die Schweiz versenkte ihren Atommüll im Meer, wo auch Gifte und Dünnsäure "verklappt" wurden und Müllverbrennungsanlagen waren Gift- und Dioxinschleudern. Es war die Zeit des schweren Chemieunfalls am 10. Juli 1976 in Seveso, am 3. Dezember 1984 kam es im indischen Bhopal zu einer verheerenden Chemiekatastrophe, am 1. November 1986 verseuchte ein Großbrand beim Chemiekonzern Sandoz in Basel den Rhein und am 26. April 1986 gab es im Atomkraftwerk Tschernobyl die Reaktorkatastrophe...
Ist die Bewegung gegen das Waldsterben und für die Umwelt damals "zu weit gegangen"?
Wolf Biermann antwortete einmal auf die Frage, ob er, Biermann, da nicht ein bisschen zu weit gehe mit einem Lied, und seine Antwort lässt sich auch auf die Umweltbewegung übertragen:
"Mein Lieber, das kommt von der Arbeitsteilung.
Der Eine schweigt, und der Andere schreit.
Wenn solche wie Du entschieden zu kurz gehen,
dann gehen eben andere ein bisschen zu weit!"
Wolf Biermann: "Ballade für einen wirklich tief besorgten Freund"
Die Proteste und Aktionen gegen das Waldsterben und für saubere Luft, Flüsse und eine menschengerechte Umwelt
führten mittel- und langfristig zu einer massiven Verbesserung der Luftqualität und zu einer Zunahme des Umweltbewusstseins. Gesetze wurden auf Druck der Umweltbewegung und gegen die Lobbyisten verschärft, der PKW-Katalysator wurde eingeführt, verbleites Benzin wurde verboten, Kraftwerke und Industrieanlagen wurden entstickt, entschwefelt und zum Teil technisch auch sicherer. Auch die Düngung mancher Wälder ist ein Ergebnis der Debatte. Eine von vielen Ursachen der Walderkrankungen war der Ausstoß von Schwefeldioxid und der damit verbundene saure Regen. Hier brachte der Protest die größten Erfolge. "So konnten zum Beispiel alleine in Baden-Württemberg die SO2-Emissionen von 334.200 Tonnen 1973 auf 58.800 Tonnen 1995 reduziert werden, was einem Rückgang um über 80 % entspricht." schreibt die LUBW Baden-Württemberg. "In den alten Bundesländern lagen schon im Jahr 1994 die SO2-Emissionen um 76% unter dem Niveau des Jahres 1970." schreibt das Umweltbundesamt in den "Daten zur Umwelt" 1997.
Ob das "angekündigte aber ausgebliebene" Waldsterben wegen der Verbesserung der Luftqualität, wegen der Düngung der Wälder, wegen der schnellen Fällung kranker Bäume oder wegen veränderter klimatischer Verhältnisse nicht stattfand, wird von der Forstwissenschaft immer noch kontrovers diskutiert.
Der BUND-Spezialist Gottfried May-Stürmer sagt:
"Bei der Weißtanne ist der Fall relativ klar: Diese Art ist sehr empfindlich gegenüber Schwefeldioxid. Die Schwefeldioxid-Konzentrationen in der Luft wurden, vor allem durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung, seit 1980 gewaltig reduziert. Die Abgas-Grenzwerte für KFZ wurden verschärft (Einführung des 3-Wege-Katalysators) und dazu kam noch die Begrenzung des Schwefel-Gehalts in Brennstoffen. Gerade diese Maßnahmen wurden von der Industrie in den frühen 80er Jahren massiv bekämpft und der Untergang der abendländischen Marktwirtschaft bei ihrer Einführung prophezeit. Dass die Tanne sich nicht nur als Art, sondern auch in einzelnen Individuen deutlich erholt hat, gibt Hoffnung und zeigt, dass sich der Einsatz für Luftreinhaltung gelohnt hat. Ich erinnere mich daran, wie viele Kinder noch 1985 in Heilbronn unter Pseudokrupp und anderen Atemproblemen gelitten haben, bevor das EVS-Kohlekraftwerk entschwefelt wurde.
Bei den Laubbäumen andererseits gibt es noch keine Entwarnung. Trotz einer geringen Erholung in den letzten Jahren - möglicherweise witterungsbedingt - ist der Zustand von Eichen und Buchen heute insgesamt deutlich schlechter als auf dem Höhepunkt der Diskussion ums Waldsterben. Ihre Schäden sind nur nicht so leicht zu erkennen wie die von Tannen und Fichten."
Weitere Kollateralerfolge der Debatte und Aktionen um das Waldsterben
und des geschärften Umweltbewusstseins waren regional die Einführung der preisgünstigen Regiokarte in und um Freiburg und der Ausbau des ÖPNV. Bundesweit und global kam nach massiven Protesten das Verbot von FCKW (und damit die Rettung der Ozonschicht) und die Verbesserung der Luftreinhaltung bei Industrieanlagen und Müllverbrennungsanlagen. Gesundheitsgefährdende Dioxinemissionen gingen zurück. Die bessere Luftqualität und die massive Verringerung von Schwefeldioxid und des sauren Regens ist auch ein Segen für Baudenkmäler.
Menschen in Ländern, in denen es diesen lauten Streit
um Umwelt und Zukunft nicht gab, leiden teilweise immer noch unter starken Umweltbelastungen. Dies gilt insbesondere für die Metastasen unseres Raubbau- und Industriesystems, beispielsweise in Indien und China. Dort gibt es noch Umwelt- und Naturzerstörung wie in Deutschland in den so genannten Aufbaujahren, und eine sich erst langsam entwickelnde Umweltbewegung.
Die Waldsterbensdebatte, die Flugblätter, Plakate, Demos und Aktionen haben die Luftschadstoffe reduziert, den ökologischen Fortschritt beschleunigt und die Lebensqualität erhöht.
Der Konflikt um den Hambacher Forst im Jahr 2018
war wichtig im Konflikt um den Klimawandel und das Waldsterben. Doch neben großen Aktionen muss sich die Umweltbewegung auch stärker um die von Kohlelobbyisten und Klimawandelleugnern bedrohte Energiewende vor der eigenen Tür kümmern.
Industriegelenkte und industrienahe Klimawandelleugner & Bürgerinitiativen und die Wildtierstiftung bekämpfen überall in Deutschland die umweltfreundlichen, zukunftsfähigen Energien. Wenn die RWE sich mit einer Anti-Windkraftkampagne in den hessischen Wahlkampf einmischen würde, dann würde jeder die Zusammenhänge erkennen. Dieser Propaganda-Job ist schon lange an gut getarnte "Vorfeldorganisationen" der Konzerne ausgelagert. Aktuell läuft der Werbespot "Keine Windkraft im Wald" in allen hessischen Kinos und unterstützt die Klimawandelleugner der AFD und die im doppelten Wortsinn "Kohlepartei FDP". Jedes nicht gebaute Windrad verlängert die Laufzeit der Kohle- und Atomkraftwerke und verstärkt den Klimawandel und das Waldsterben.
Die Zeit der "guten, alten“, offenen, sichtbaren Umweltverschmutzung
ist in Deutschland (hoffentlich) vorbei, auch wenn es gerade in Sachen Klimawandel, Flächenverbrauch, Gentechnik und Atomausstieg noch viel zu tun gibt. Die aktuellen, großen Herausforderungen für den BUND und die Umweltbewegung sind die Fragen des Klimawandels (gerade auch für den Wald!), die bedrohte Biodiversität, die Endlichkeit der atomar-/ fossilen Energieressourcen und Rohstoffe, die Bedrohung des Weltfriedens durch die Verbreitung von Bio- und Atomkraftwaffen, die zunehmend demokratiegefährdende Macht der Konzerne, Fragen der globalen Gerechtigkeit, Innenweltverschmutzung und die Beantwortung der Frage, wie sich nach dem jetzigen Zeitalter der Habgier und des Raubbaus mit einem massiv verringerten Input an Energie, Rohstoffen und Arbeitszeit ein gutes Leben führen lässt.
Axel Mayer, heute BUND-Geschäftsführer, in der Zeit der Waldsterbensdebatte Aktivist und Sprecher der Bürgerinitiative Riegel
Nachtrag: Waldsterben & heutige Angriffe auf die Umweltbewegung
Im Jahr 2018 haben die Giftkonzerne Bayer, Monsanto, Syngenta und Co. ein massives Interesse von ihrer Schuld am Insektensterben und Biensterben abzulenken. Unter einem Beitrag der Badischen Zeitung gab es den folgenden Schlagabtausch...
Welchen Einfluss auf die "neutrale" Forschung in Hohenheim haben die Großkonzerne?
"Forschung benötige Geld, und dieses Geld werde "gerade im Bereich der Agroindustrie ausnahmslos von Firmen wie Bayer, BASF, Syngenta etc. zur Verfügung gestellt". Dies habe etwa dazu geführt, dass im Bienenmonitoring, in dem Imker und Bienenforschungsinstitute seit fünf Jahren gemeinsam versuchen, dem vermehrten Bienensterben auf die Spur zu kommen, vor allem Bienenkrankheiten wie die Varroa-Milbe untersucht worden seien. Der Frage, welche Rolle Pflanzenschutzmittel oder gentechnisch veränderte Pflanzen spielten, seien die Wissenschaftler hingegen nicht nachgegangen. "Wir müssen aber mehr wissen", sagt Imkerpräsident Maske. "Wie wirkt der Pollen von gentechnisch verändertem Mais auf die Brut?", fragt er. "Werden Pestizide im Wachs gespeichert, oder wie wirkt ein Cocktail verschiedener Gifte?" schreibt die TAZ
Ich finde die Frage spannend und wichtig, ob die Giftindustrie auch Forschungsvorhaben in Hohenheim finanziert... Bei der Frage der Insektenvergiftung hat Hohenheim bisher keine rühmliche Roll gespielt.
Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer 19. Mai 2018 - 22:41 Uhr
"..da verdreht man als Wissenschaftler manchmal ein bisschen die Augen" - Immer wieder erstaunlich, wie Erkenntnisse für einen vermeintlich guten politischen Zweck verdreht werden. Hat diese Unsitte beim "Waldsterben" angefangen?
Berthold Metzler 20. Mai 2018 - 09:34 Uhr
Diese "Reaktion" ist der klassische Versuch mit Zweifeln am "Waldsterben" eine Kritik an der Einflussnahme von Bayer, Monsanto, Syngenta und Co. auf die Wissenschaft zu diskreditieren. Es gibt immer mehr (auch von Konzernen bezahlte) Lobbyisten in den Diskussionsforen der Medien.
Umweltgeschichte, Regionalgeschichte, Geschichte (Baden - Elsass - Nordschweiz-Oberrhein)
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Waldsterben & Klimaschutz: Erfolgreicher Streit für saubere Luft und ökologischen Fortschritt
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Die Waldsterbenlüge
Satirischer Flyer der "Initiative für Industrie und Wachstum zum Thema Waldsterben
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- Vogelsterben am Oberrhein und in Deutschland
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- Der Kaiserstuhl - Südliche Wärmeinsel am Oberrhein
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- Feldberg: zwischen Naturschönheit und Verrummelung
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- Rhein, Lachs & EDF: Wasserkraftwerke ohne Fischtreppen und die Wasserqualität
- Biodiversität, Artenvielfalt und Naturschutz am Oberrhein
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Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer
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- 3) Im Zweifel ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.