02.05.2016
Wikipediamanipulation: AKW, KKW, Atomkraftwerk, Kernkraftwerk – Die freie Enzyklopädie und die Macht der Lobby & PR-Agenturen
Aktueller Einschub September 2017:
Ein aktuelles Beispiel von Wikipedia-Manipulation zeigt sich bei der Debatte um das Insektensterben. Nachdem PR- und Medienprofi Hasso Mansfeld im Juli 2017 das Insektensterben anzweifelte und als Wahlkampfaktion der Grünen darstellte, griffen Insektensterbenleugner gezielt seine Thesen auf und versuchten, den Wikipedia-Artikel zum Insektensterben zu manipulieren. Am 06. August war der manipulierte Text auf Wikipedia einsehbar. Nach dem Einzweifeln der Neutralität durch einen aufmerksamen Wikipedia-Nutzer, war der stark subjektive, unreflektierte Beitrag bereits ein Tag später wieder gelöscht und durch einen "neutraleren" ersetzt. Wikipedia-Manipulation ist heutzutage ein probates Mittel der PR-Firmen, auch im Kampf gegen das Verbot von Insektiziden.
Mehr dazu hier.
Zu den genialsten und wichtigsten demokratischen Projekten
unserer Zeit zählt die freie Enzyklopädie Wikipedia. Die kostenlos verfügbaren und im Internet frei zugänglichen Artikel sollen bedeutsame Informationen aus belegten und zuverlässigen Quellen beinhalten.
Doch offene Strukturen
sind stets gefährdet. Wie überall, wo es um Geld und Macht geht, müssen auch hier diese demokratischen Strukturen gegen den massiven Einfluss von Wirtschaftsinteressen geschützt werden.
Aktueller Einschub April 2016
- Heftig und erfolgreich sind die gut organisierten Einflussversuche der Atomlobby auf viele deutsche und schweizer Wikipedia - Atom - Seiten.
Der größte aktuelle Erfolg der Atomlobby bei Wikipedia sind die einseitig-verharmlosenden Infos zu den Opferzahlen der Tschernobyl-Katastrophe.
- Auch die ungeheure Macht der Chemielobby wird 2016 bei Wikipedia sichtbar. Die Seite zu den Neonicotinoiden ist bei Wikipedia unkritisch, parteiisch und einseitig.
Neonicotinoide sind mit verantwortlich für das große stille Insektensterben.
Aktueller Einschub vom Januar 2016:
Der Gen- und Atomlobbyist Patrick Moore, der mit dem industrienahen "Forum GRÜNE Vernunft" zusammenarbeitet, wird bei Wikipedia immer noch als "Umweltaktivist" Environmentalist dargestellt. Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen, dass Patrick Moore seine jahrzehntelang zurückliegenden Greenpeace-Aktivitäten heute nur noch gezielt nutzt, um Propaganda für Genfood und Atomkraft zu betreiben.
Herr Moore hat in der Vergangenheit auch mit einer der größten PR-Firmen der Welt, mit Burson Marsteller zusammen gearbeitet. Burson Marsteller hat im Auftrag der Öl- und Kohleindustrie jahrelang Kampagnen zur Verharmlosung des Klimawandels organisiert. Jetzt arbeitet Burson Marsteller für die Atomindustrie (genau genommen für das „Nuklearforum“) und dreht die bisher verwendeten Aussagen ins Gegenteil um. Die Kampagne „Kernenergie rettet das Klima“ stammt von Werbefirmen, die jahrzehntelang im Auftrag der Kohle- und Öllobby die Klimaveränderung heruntergespielt haben. Wikipediamanipulation ist heute ein klassischer Job von PR-Firmen.
Lesenswerter Beitrag über die zehn bekanntesten Wikipedia-Manipulationen auf RP online
Mehr Infos:
Ab hier: Kritik vor Juni 2009
Vorwort (Juni 2009)
Die folgende Kritik hat zu kleinen, positiven Veränderungen bei einigen ersten Atom-Seiten von Wikipedia geführt. Die Informationen sind jetzt teilweise ein wenig ausgewogener. Dennoch gibt es immer noch einige sehr einseitige Pro-Atom Seiten. Gerade viele Atomseiten zu bayrischen und schweizer AKW sind noch sehr einseitig und unausgewogen.
Wikipedia & Manipulation: Die freie Enzyklopädie und die Macht der Atomlobby
Zu den genialsten und wichtigsten demokratischen Projekten
unserer Zeit zählt die freie Enzyklopädie Wikipedia. Die kostenlos verfügbaren und im Internet frei zugänglichen Artikel sollen bedeutsame Informationen aus belegten und zuverlässigen Quellen beinhalten.
Wikipedia & AKW & Manipulation
Doch offene Strukturen
sind stets gefährdet. Wie überall, wo es um Geld und Macht geht, müssen auch hier diese demokratischen Strukturen gegen den massiven Einfluss von Wirtschaftsinteressen geschützt werden. Idealistische Wiki - Mitstreiter sehen diese Gefahren häufig nicht.
Atomlobby und Wikipedia
Es gibt viele Indizien, die darauf hinweisen, dass insbesondere in der Schweiz, aber auch in Deutschland, viele Wikipedia-Seiten zu den Themen AKW und Atomenergie von der Atomindustrie und deren Werbeagenturen beeinflusst werden. Wikipediamanipulation gehört heute zu den wichtigsten Aufgaben großer PR - Agenturen.
Holzschutzmittel, Gentechnik, Afghanistankrieg
Die Industrie und deren PR-Abteilungen nehmen auch Einfluss auf viele andere Wiki-Seiten, wo die Interessen der Menschen den Interessen der Industrie im Wege stehen (Gentechnik, Klimaschutz, Holzschutzmittel, Afghanistankrieg...) Eine bezahlte PR-Firma hat häufig einfach den "längeren Atem" als eine Nichtregierungsorganisation.
AKW und Geld
Beim Thema Atomenergie geht es auch um Geld, um sehr viel Geld. Die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken bringt uns allen viele Risiken, den Atomkonzernen dagegen viel Geld: Die Heinrich-Böll-Stiftung hat die satten Gewinne berechnet, welche die Triebfeder der Atomlobby sind: „Für die älteren – und in den nächsten Jahren zur Stilllegung anstehenden – Atomkraftwerke ergeben sich „Zusatz“erträge von durchschnittlich 200 bis 300 Mio. Euro jährlich, für die neueren Anlagen summieren sich die jährlichen Zusatzerträge auf 300 bis 400 Mio Euro. Über alle (aktuell noch betriebenen) Atomkraftwerke und alle Betreiber summieren sich diese Zusatzerträge für jeweils ein Jahr Laufzeitverlängerungen auf ein Gesamtvolumen von 4,6 bis 6,2 Mrd Euro.“
Kein Wunder, dass bei solchen Summen auch das viel genutzten Atomseiten von Wikipedia ein Objekt der Begierde für die Atomkonzerne sind.
Eine der größten PR-Firmen der Welt,
Burson Marsteller, hat im Auftrag der Öl- und Kohleindustrie jahrelang Kampagnen zur Verharmlosung des Klimawandels organisiert. Jetzt arbeitet Burson Marsteller für die Atomindustrie (genaugenommen für das „Nuklearforum“) und dreht die bisher verwendeten Aussagen ins Gegenteil um. Die Kampagne „Kernenergie rettet das Klima“ stammt von Werbefirmen, die jahrzehntelang im Auftrag der Kohle- und Öllobby die Klimaveränderung heruntergespielt haben. Wikipediamanipulation ist heute ein klassischer Job von PR-Firmen.
Die Wochenzeitung WOZ
in der Schweiz beschrieb am 21.12.2006 die bekannt gewordene Spitze des Eisbergs der Wikipedia-Manipulation durch Burson Marsteller:
„In der Onlineenzyklopädie Wikipedia findet sich unter dem Stichwort Nuklearforum Schweiz ein Eintrag. Er ist völlig identisch mit der Selbstdarstellung auf der forumseigenen Homepage. In die Enzyklopädie gestellt wurde der Beitrag vom Benutzer Gen Suisse. Auch zur Gen Suisse, einer Lobbyorganisation der Pharmaindustrie, gibt es in Wikipedia einen Eintrag. Der erste Beitrag dazu wurde ebenfalls vom Benutzer Gen Suisse geschrieben und ist ein distanzloser Werbetext. Später hat sich Benutzerin Irmgard die Mühe gemacht, den reinen PR-Text zu entschärfen, indem sie hinzufügte, dass Gen Suisse von Schweizer Pharmafirmen finanziert wird. Sowohl das Nuklearforum wie Gen Suisse werden von Burson-Marsteller betreut. Offenbar gelingt es der PR-Firma, die Onlineenzyklopädie Wikipedia dazu zu benutzen, ihre PR-Botschaft als neutrale Information unters Volk zu bringen.“
Im Sommer 2007 wurde darum, vermutlich von Burson Marsteller, die Seite des Nuklearforums bei Wikipedia ganz gelöscht.
In der direkten Demokratie
der Schweiz sind die Manipulationsmechanismen der Industrie wesentlich weiter entwickelt als in Deutschland. Vermutlich deshalb ist in der Schweiz der Einfluss der Industrie auf viele Wikipedia-Seiten auch stärker als bisher in Deutschland.
Schauen Sie sich
(um nur ein Beispiel zu wählen) die Wiki-Seite zum AKW Leibstadt einmal an. Texte, Fotos und Grafiken (Stand Sommer 2008) könnten direkt aus einem Prospekt der Atomkonzerne stammen. Links zu den Seiten der AKW-Betreiber sind vorhanden.
Links zu kritischen Seiten, wurden bisher meist nach einer Viertelstunde gelöscht. Dafür wandern Anti-Atomseiten dann auch schnell auf die Wiki-Spamseiten. In den Wiki-Foren wird die Löschung von Links zu kritischen Seiten gerne mit dem Vorwurf der Ideologie begründet. Die Betreiberinfos sind natürlich „neutral, wertfrei“ und damit wikitauglich.
Extrem einseitig, unkritisch und unausgewogen sind auch die Wikipediaseiten zu den Schweizer Atomanlagen in Würenlingen. (PSI, Zwilag, Paul Scherrer Institut)
Kurzer Nachtrag und Einschub:
(Teilweise hat diese Kritik schon dazu geführt, dass einzelne kritische Links auch mal länger stehen bleiben!)
Bei den Durchsetzungskampagnen
von Burson Marsteller zur Gentechnik gab es eine wichtige Propagandastrategie. Die „killing fields“ der Gentechnik, also die tatsächlichen Gefahren und Risiken, sollten in der öffentlichen Debatte vermieden und unterdrückt werden.
"Erstaunlicherweise" fehlen auf den Wiki-Atomseiten häufig die „killing fields“ der Atomenergie.
"Erstaunlicherweise ist dies bei der Wiki-Seite zu den "Holzschutzmitteln" genau so...
Man findet auf den AKW - Seiten nur in Ausnahmefällen Infos über Radioaktivitätsabgabe
im so genannten Normalbetrieb, nichts über Unfallgefahren, Risiken,Krebserkrankungen und den mangelhaften Katastrophenschutz (bzw. wenn, dann auf anderen Seiten, die allerdings ebenfalls beeinflusst werden).
Die Grafiken zur AKW-Funktion und viele Fotos
stammen größtenteils aus den Werbeabteilungen der Atomindustrie. Die Funktionsdarstellungen vermitteln die Illussion geschlossener Kreisläufe in den Atomkraftwerken. Es findet sich kein Wort zur Radioaktivitätsabgabe über den Schornstein und über das Tritium im Abwasser. (eine Ausnahme ist gerade die Seite zum AKW Biblis)
Wikipedia AKW KKW & Lobby
Pervers ist es,
wenn sich im Beitrag zur Kernschmelze im Schweizer Versuchsreaktor von Lucens der folgende Satz findet: „Der Unfall von Lucens muss aus heutiger Sicht als ein erfolgreicher Fehlschlag bezeichnet werden. Durch den Vorfall konnte in reaktor- und sicherheitstechnischer Hinsicht der Umgang mit kritischen Situationen verbessert werden.“
Dazu passt,
dass sich teilweise auch orwellsches "Neusprech" auf den Wiki Seiten zur Atomkraft findet. In vielen Artikeln wird vom „Abluftkamin“ gesprochen. Gemeint ist damit der Schornstein mit dem jedes AKW im so genannten Normalbetrieb krebserzeugende Radioaktivität an die Umwelt abgibt. Aber Abluftkamin klingt im Zeitalter von Greenwash einfach besser...
FOCUS-Online-Autor Torsten Kleinz berichtet am 15.08.07
RWE: Biblis ist sicher!
Einer der aktivsten Autoren im Wikipedia Artikel über das Kernkraftwerk in Biblis ist ein Nutzer mit der IP-Adresse 153.100.131.14. Er schrieb schon im vergangenen Jahr über Radionuklide, die Reaktion der Notstrom-Dieselgeneratioren und setzt im Brustton der Überzeugung den Satz hinzu: "Das Kraftwerk Biblis ist ein Meilenstein in puncto Sicherheit."
Der anonyme Autor muss es wissen: Seine IP-Adresse gehört dem Biblis-Betreiber RWE. Zitatende
Wikipedia & AKW - Gundremmingen & Manipulation
Besonders heftig ist die Manipulation bei der Wiki Seite zum KKW Gundremmingen. Es gibt keinerlei Infos zur Abgabe von Radioaktivität im "Normalbetrieb" zu Risiken oder zur Unfallgefahr. Ein einziger kritischer Link zur BUND Seite wurde gelöscht, die Links zur Betreiberseite bleiben stehen. So stellen sich die Verantwortlichen der Atomindustrie eine "schön gestaltete" Wikipedia Seite vor.
Es gibt eine Vielzahl von Beispielen,
die den Verdacht verstärken, dass die Wikipedia-Seiten duch die Atomindustrie gezielt manipuliert werden. Selbstverständlich sollten die Atomseiten einer freien Enzyklopädie nicht wie die Internetseiten der Atomkritiker aussehen. Es wird „die Wahrheit“ auch bei Wikipedia nie geben, denn es gibt keine absolute Wahrheit. Es gibt immer nur Wahrheitsfragmente, Annäherung an Wahrheit. Wikipedia darf jedoch nicht nur die einseitige „Wahrheit“ der Atomlobby widerspiegeln.
Zur neutralen Darstellung der Technologie gehört immer auch die Darstellung der „killing fields“, der Gefahren und Risiken, wenn diese wissenschaftlich belegt sind.
Es freut die Atomlobby,
wenn sich im sehr einseitigen Artikel zum Thema „Kernkraftwerk“ nur ein Bild des AKW Grafenrheinfeld und des im Bau befindlichen Kernkraftwerks Olkiluoto findet. Ein Foto von Tschernobyl würde auf dieser Seite vermutlich sehr schnell wieder gelöscht werden. Auf eine Wikipedia-Seite aber gehört sowohl der „Traum“ von neuen AKW als eben auch der erlebte Alptraum von Tschernobyl.
Den „Umgang“ mit Wikipedia
lernen Atomlobbyisten z. Bsp. bei der Kerntechnische Gesellschaft e.V. Bei der Tagung der KTG-Fachgruppe „Nutzen der Kerntechnik“, am 21.und 22. April 2007, gab es laut Programm nicht nur ein warmes Abendessen mit 3-Gang-Menü (3 Hauptgerichte zur Auswahl) sondern auch Vorträge zum Thema: "Wikipedia. Öffentlichkeitsarbeit und Arbeit an Schulen".
Getarnt als unabhängige Bürgerinitiative,
verbreitet die industriegesteuerte Schein-Bürgerinitiative „Bürger für Technik“ (BfT) Lobeshymnen über die Kernkraft, schreibt die Wochenzeitung "Die Zeit" am 17.4.2008. Die Tarnorganisation der Atomlobby bearbeitet natürlich auch Wikipedia:
„Zum selben Zweck wird offenbar auch das freie Internetlexikon Wikipedia manipuliert. Mehrmals schon wurden die BfT-Mitglieder aufgefordert, missliebige Beiträge zu bearbeiten. "In der Anfangszeit war da viel ideologisch durchsetzt", sagt Lindner. "Jetzt ist vieles objektiver." (Zitatende)
Die Löschung kritischer Beiträge und Links auf den AKW-Seiten wird bei Wiki häufig mit einem „Mangel an Objektivität“ begründet. Links zu den Betreibern sind natürlich objektiv...
Die Atomlobby hat es mit Geld
und Einfluss immer wieder verstanden, die Öffentlichkeit zu manipulieren und zu täuschen. Die Umweltbewegung sollte sich in die Wikipedia-Inhalte und Debatten stärker einbringen und dies nicht den bezahlten Lobbyisten der Werbefirmen überlassen.
Und was für den politischen Streit
um die Atomseiten gilt, gilt natürlich auch für die Gentechnikseiten, die Holzschutzmittelseite und die Klimaschutzseiten von Wikipedia und für alle Artikel, die Themen behandeln, bei denen wirtschaftliche Interessen den Lebensinteressen der Menschen entgegenstehen.
Nicht nur die Bauplätze neuer AKW
und die Genmaisäcker sind die Felder, auf denen die Konflikte um Umwelt, Zukunft und Nachhaltigkeit ausgetragen werden. Auch das Internet und Wikipedia sind wichtige ökologische und soziale Konfliktfelder der Gegenwart und der Zukunft.
Axel Mayer
BUND Geschäftsführer / Vizepräsident Trinationaler Atomschutzverband
hier:mehr Infos zum Thema Greenwash und Atompropaganda
Nachtrag
Liebe Freundinnen und Freunde in den Atomverteilern,
Es ist wichtig dass Ihr Euer Wissen und kritische Studien in die Wikipedia Seiten einbringt! Wo sind die NABU; IPPNW; Greenpeace und BI Studien auf den Wiki-Atomseiten zu finden? Wo bleibt das Fachwissen unserer vielen Spezialisten, Aktivisten und WissenschaftlerInnen?
Überlasst Wikipedia nicht der Atomindustrie...
Einige bezahlte Werbefachleute sind nie so gut und stark wie eine Bewegung...
Axel Mayer
Weitere Artikel zum Thema Wikipedia und Manipulation durch Unternehmen
Jeder 3. DAX Konzern manipuliert bei Wikipedia
Geschrieben von Malte Landwehr in Reputation
Wikipedia LogoBereits im August hatte ich über 10 dummdreiste Manipulationen bei Wikipedia berichtet. Doch nicht nur international, sonder auch in Deutschland, wird kräftig manipuliert. Darunter sind mehrere Dax Unternehmen die vor nichts zurückschrecken. Es werden Beziehungen zum Nazi-Regime verheimlicht, das Mitwirken am Irak Krieg heruntergespielt, Kritiken gelöscht und einige Artikel sogar durch Werbetexte direkt aus der hauseigenen Info-Broschüre ersetzt.
Berücksichtigt wurden für diesen Artikel natürlich nur Veränderungen, die aus den IP Ranges der Firmen selbst durchgeführt wurden. Der Verdacht liegt also sehr nahe, dass es sich dabei auch um Mitarbeiter dieser Firmen handelt.
In aller Kürze
- BASF: Werbetexte und Leugnung von NS Zwangsarbeitern
- Bayer: Werbetext
- Lufthansa: Leugnung gesundheitlicher Risiken und Werbetexte
- Infineon: Werbetexte
- Siemens: Werbetexte
- Deutsche Post: Leugnen der Beteiligung am Irak Krieg und Werbetexte
- MAN: Leugnung der Panzerfertigung im Zweiten Weltkrieg und Werbetexte
- Volkswagen: Werbetexte
- HypoVereinsbank: Werbetexte
- Metro: Herunterspielen der Serie von Klagen zum Namensrecht
hier findet Ihr den vollständigen Text
Wikipedia - Machtkampf ums Wissen
aus dem Kölner Stadtanzeiger com 22.07.2008
Bei Wikipedia warten manchmal unliebsame Überraschungen.
Die virtuelle Wissenssammlung Wikipedia wächst und wächst. Mittlerweile hat das Online-Lexikon über zwei Millionen Einträge in englischer und knapp 800 000 in deutscher Sprache. Damit steigt auch das Interesse von Parteien oder Firmen, ihr Image nicht durch kritische Anmerkungen bei Wikipedia angekratzt zu sehen. Und weil hier im Prinzip jeder mitschreiben kann, sind Unternehmen überaus aktiv, wenn es darum geht, missliebige Passagen zu löschen.
Atomlobby googelt mit
aus der TAZ vom 25.07.2008
...Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. (KTG) bietet auch Schulungen im Umgang mit Wikipedia an. So gab es auf der Tagung der KTG-Fachgruppe "Nutzen der Kerntechnik" im April letzten Jahres Vorträge zu: "Wikipedia. Öffentlichkeitsarbeit und Arbeit an Schulen..."(mehr...)
Internet in Gefahr oder die Macht der Suchmaschinen
Gastkommentar von Joachim Würger bei Christoph Bayer MdL
Betreiber von Suchmaschinen und freie Internet-Enzyklopädien leiten fremde Inhalte nur durch, wenn sie Interessenkonform sind. Ist das das Ende der Netzneutralität?...
Atomlobby bereits aktiv?
aus heute.de vom 02.07.2008
Vermutungen kommen auf, dass Lobbyvereine der Energiewirtschaft längst davon Gebrauch machen, wenn man die Tagesordnung einer Tagung der in Berlin ansässigen Kerntechnischen Gesellschaft liest. Deren Fachgruppe "Nutzen der Kerntechnik" beschäftigte sich auf ihrer 17. Tagung in Merseburg am 22. April letzten Jahres intensiv mit dem Thema "Wikipedia. Öffentlichkeitsarbeit und Arbeit an Schulen" - vermutlich nicht allein aus Spaß am Thema.
Denn schon sieben Monate später wurde auf der nächsten Fachgruppensitzung Mitte November 2007 Vollzug gemeldet: Im Protokoll der 18. Tagung der Fachgruppe "Nutzen der Kerntechnik" heißt es: "Zahlreiche Mitglieder der Fachgruppe engagieren sich auch als Autoren bzw. Korrektoren bei www.wikipedia.de." Es darf bezweifelt werden, dass sie sich dort als Lobbyisten zu erkennen geben.
Wikipedia-Artikel, die man kaufen kann
aus Die Welt vom 24.08.2006
Als wichtigstes Nachschlagewerk des Internets wird Wikipedia immer mehr zum Ziel von Werbe- und PR-Profis. Enzyklopädieartikel gegen Geld bietet nun eine PR-Agentur ihren Unternehmenskunden. Ein Angebot, das die Wikipedia-Community in Aufregung versetzt...(mehr...)
Der Internet-Krieg der Editoren
aus Telepolis vom 15.03.2006
Die umstrittene Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) war bislang schon für diverse Schlagzeilen gut ..., nun sorgt sie auch im Internet für Turbulenzen: Auf den Seiten der basisdemokratischen Enzyklopädie ... Immer wieder werden kritische Beiträge zur INSM von bestimmten Nutzern gelöscht - manche vermuten dahinter zahlende Auftraggeber ...(mehr...)
Nachtrag 4
Wikipedia und deutsche AKW
AKW Biblis
AKW Brokdorf
AKW Brunsbüttel
AKW Emsland
AKW Grohnde
AKW Grafenrheinfeld
AKW Gundremmingen
AKW Isar
AKW Krümmel
AKW Neckarwestheim
AKW Philippsburg
AKW Unterweser
Wikipedia und schweizer AKW
Kernkraftwerk Beznau 1 und 2
Gösgen
Leibstadt
Mühleberg
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Greenwash, Kriegspropaganda, Akzeptanzforschung, PR, Umweltpropaganda und neue Durchsetzungsstrategien
Public Relations und Werbung für Umweltzerstörung, AKW, Gentechnik und Krieg
EnBW und EDF schminken das AKW Fessenheim grün!
Au fil du rhin / aufildurhin = EDF - EnBW Atomclub
Industriegesteuerte "Umweltinitiativen" und die anderen Tricks der Konzerne
Wir dokumentieren ein Vortragsmanuskript der Fachautorin Claudia Peter
Bürger für Technik (BfT): Atomkraft? ja bitte!
Die Tarnorganisationen der Atomlobby
Umkämpftes Wikipedia - Verdacht auf Wikipedia-Manipulation in Sachen Agro-Gentechnik (GID)
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Greenwash, Akzeptanz, Akzeptanzforschung, postfaktische PR, Kriegspropaganda, Neusprech und Propaganda
Leitartikel / Zusammenfassung zum Thema Greenwash
Public Relations und Werbung für Umweltzerstörung, AKW, Gentechnik und Krieg
Atomenergie und Greenwash
RePlanet: Wie Schein-Ökos Konzerninteressen grünwaschen
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